Freilassing

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Freilassing
BundeslandBayern
Einwohnerzahl17.816 (2022)
Höhe423 m
Tourist-Info+49 (0)8654 77288 0
WIFO Freilassing
Lagekarte von Bayern
Lagekarte von Bayern
Freilassing

Die Eisenbahnstadt Freilassing liegt im Rupertiwinkel im Norden des Berchtesgadener Lands in Oberbayern und unmittelbar an der Grenze zu Österreich.

Hintergrund[Bearbeiten]

Karte
Karte von Freilassing

Der eigentliche Siedlungskern der heutigen Stadt Freilassing ist das alte Kirchdorf Salzburghofen. Der Ort entstand im 6. oder 7. Jahrhundert am Zusammenfluss von Salzach und Saalach und nächst dem Flußübergang einer alten Römerstraße (Salzburg - Augsburg( als ein in Verbindung mit dem Salzburgischen Bischofshof stehender agilolfingischer Herzogshof. Ein Pfarrhof ist erstmals um 1150 nachweisbar, um 1440 erstmals eine Kirchenweihe. Salzburghofen und der ehemalige Dorfplatz liegt der Bereich der östlichen Laufener Straße.

Freilassing wird in einer Urkunde, deren Entstehung in den Zeitraum zwischen 1125 und 1147 datiert wird, erstmals erwähnt. Der Ort ist dann lange nicht mehr als ein kleiner Weiler bei Salzburghofen, der mit dem Rupertiwinkel zu Salzburg gehört. Der Ortsnamen wird von einer "freien (nicht abgabepflichtiger) Weide" hergeleitet und ist heute das Areal um den Bahnhof der Stadt.

Im Jahre 1810 kam dann Salzburghofen mit seinem Weiler Freilassing und dem gesamten Rupertiwinkel zum Königreich Bayern, 1816 wurden die Saalach und die Salzach Landesgrenze zu Österreich und Freilassing wird zum Grenzort mit einer Zollstation.

Der Aufstieg für Freilassing ist der der Bau der Eisenbahn von München nach Salzburg und die Eröffnung im Jahre 1860: Die Eisenbahnlinie ist die wichtigste Verkehrsverbindung aus Süddeutschland zum österreichischen Kaiserreich und weiter nach Südosteuropa in den Balkan. Später werden dann auch noch die Bahnlinien aus Freilassing nach Berchtesgaden (Bauzeit 1866 bis 1888) und nach Mühldorf (Bauzeit 1897 bis 1908) eröffnet. Im Jahre 1912 hat der Bahnhof bereits zwölf Durchgangsgeleise und noch in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sind alleine im Freilassinger Bahnhof und in dessen Umfeld mehr als 1000 Mitarbeiter beschäftigt.

Mit der verkehrstechnisch günstigen Lage wird Freilassing außerdem zum wichtigen Standort für Industriebetriebe und gewinnt gegenüber Salzburghofen zunehmend an Bedeutung. Im Jahr 1923 wird die Gemeinde nach einer Abstimmung in Freilassing umgetauft und Salzburghofen wird zum Ortsteil von Freilassing.

Am 4. September 1954 erhält Freilassing die Stadtrechte. In den Zeitraum nach dem Ende des zweiten Weltkriegs fällt auch der größte Anstieg der Bevölkerungszahl, da viele Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten hier ihre neue Heimat finden. Freilassing ist heute mit rund 7000 Arbeitsplätzen die wirtschaftsstärkste Stadt im Landkreis Berchtesgaden.

Nachbargemeinden in Oberbayern sind Ainring und Saaldorf, im benachbarten österreichischen Bundesland Salzburg die Stadt Salzburg, und Wals-Siezenheim;

Anreise[Bearbeiten]

Entfernungen (Straßen-km)
Salzburg8 km
Laufen14 km
Bad Reichenhall18 km
Berchtesgaden32 km
Tittmoning33 km
Passau119 km
München139 km

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Nächster größerer internationaler Flughafen ist der Flughafen München (IATA: MUC) (auch "Franz Josef Strauß", 146 km, zwei bis zweieinhalb Autostunden). Vom zweitgrößten Flughafen Deutschlands aus bieten vor allem Lufthansa und ihre Partner der Star Alliance Verbindungen zu Städten in Deutschland, Europa und weltweit.

Sehr schnell erreichbar ist der Flughafen Salzburg (IATA: SZG) (9 km), Freilassing liegt in der Einflugschneise des Flughafens.

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Bahnhof Freilassing

Freilassing ist Eisenbahnstadt. Der 1 Bahnhof Freilassing hat über die Bahntrasse München-Salzburg zahlreiche InterCity Direktverbindungen in deutsche Städte.

Regionalzüge pendeln im Stundentakt zwischen den beiden Hauptbahnhöfen der Landeshauptstädte München und Salzburg (Österreich). Außerdem erreichen Regionalzüge Freilassing zweistündlich auf der Bahnstrecke von Mühldorf am Inn.

Freilassing ist an das Netz der S-Bahn Salzburg angeschlossen. Im Stadtgebiet befinden sich die beiden Stationen Freilassing und Freilassing-Hofham an den S-Bahn-Linien S 4, diese verläuft von Freilassing über Bad Reichenhall nach Berchtesgaden Hbf. Die Linie S 3 verkehrt zusätzlich auf der Fahrtroute: Schwarzach-St.Veit - Golling-Abtenau - Salzburg Süd - Salzburg Hbf - Salzburg Mülln/Altstadt - Salzburg-Taxham Europark - Freilassing - Bad Reichenhall, Züge der Linie S 2 aus Straßwalchen kommend enden im Bahnhof Freilassing.

Der Bahnhof Freilassing befindet sich in der Bahnhofstraße wenige hundert Meter (Fußgängerunterführung, 5 Gehminuten) südwestlich des Stadtzentrums (Hauptstraße).

Die Stadt Freilassing sowie der Landkreis Berchtesgadener Land liegen im Übergangstarifgebiet des Salzburger Verkehrsverbund (SVV).

Auf der Straße[Bearbeiten]

Freilassing liegt an der Blauen Route, das ist die Bundesstraße B20 entlang der deutsch-österreichischen Grenze, hier der Fluss Salzach, durch den Rupertiwinkel nach Norden bis Burghausen und Straubing. Die Trasse ist in einer Umgehung ostseitig an Freilassing vorbeigeführt.

  • Von Westen (München) und Osten (Österreich): über die Autobahn A8, Symbol: AS Bad Reichenhall (in D) und auf der Bundesstraße B12 noch 11 km bis Freilassing, oder Symbol: AS Salzburg-Mitte (A1 Westautobahn in A), und drei Kilometer bis Freilassing.

Das Parken im Stadtbereich ist kostenlos, es stehen über 3.000 Parkplätze (teilweise als Kurzparkplätze) zur Verfügung.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Der nächstgelegene Fernbusbahnhof ist Salzburg-ZOB-Lastenstraße, dieser befindet sich am nördlich gelegenen Ein- und Ausgang des Hauptbahnhofes in der Lastenstraße und wird durch Fernbuslinien von Eurolines und Flixbus angefahren. Eine neutrale Fahrplan- und Fahrpreisauskunft aller Fernbusunternehmen bietet die Website Busliniensuche.de

Mit dem Fahrrad[Bearbeiten]

Mobilität[Bearbeiten]

  • Infoseite Stadtbus Freilassing;
  • der RVO (Regionalverkehr Oberbayern / DB) betreibt die Buslinien in der Region;
Regionalverkehr Oberbayern GmbH, Stützpunkt Berchtesgaden, Im Stangenwald 1, 83471 Berchtesgaden; Tel.: 08652 944 80; www.rvo-bus.de;

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Das zwischen den beiden Siedlungskernen Salzburghofen (im Norden) und Freilassing (im Süden) schnell gewachsene Zentrum der Stadt wirkt recht "modern", so etwas wie eine Altstadt gibt es hier nicht. Historische Substanz in Form einiger Bauernhäuser gibt es noch im ehemaligen Dorfkern von Salzburghofen, das ist der Bereich um die Laufener Straße und nördlich vom Zentrum gelegen.

Kirchen[Bearbeiten]

kath. Pfarrkirche St. Rupert
St. Rupert, innen
  • Marienkirche Salzburghofen: Eine erste Kapelle wird bereits für das 8. Jahrhundert vermutet, der heutige Kirchenbau entstand ab 1637 und ersetzte eine 1440 geweihte Vorgängerkirche an gleicher Stelle. Im Inneren besonders sehenswert ist der frühklassizistische Hochaltar aus Untersberger Marmor (entworfen 1775 vom Hofbauverwalter Wolfgang Hagenauer) und die beiden Seitenaltäre aus dem gleichen Zeitraum.
  • kath. Pfarrkirche St. Rupert, erbaut 1924 bis 1926 im spätgotischen Stil und mit im Inneren auffälligem, offenen Dachstuhl; Fertigstellung des 74 m hohen Turms 1935, Pfarrkirche seit 1939.
  • Filialkirche St. Peter (Peterskirche) in Salzburghofen, entstanden um 1475. Sehenswert im Inneren sind die Deckenfresken aus der Entstehungszeit der Kirche.
Seite der kath. Pfarrei mit weiteren Kircheninfos : www.st-rupert-freilassing.de;
  • ev. Kreuzkirche Freilassing, 1957 eingeweihter moderner Kirchenbau.

Museen[Bearbeiten]

Altes Feuerwehrhaus mit Stadtmuseum
  • Stadtmuseum Freilassing (fünf Abteilungen zur Geschichte der Stadt,; im alten Feuerwehrhaus). Tel.: +49 (0)8654 61850. Geöffnet: Fr. und Sa. von 9 bis 12 Uhr. Preis: Eintritt frei.
  • 1 Lokwelt Freilassing, Westendstr. 5, 83395 Freilassing. Tel.: +49 (0)8654 309 93 20, Fax: +49 (0)8654 309 93 50, E-Mail: . Das Museum zeigt im historischen und denkmalgeschützten Rundlokschuppen auf 17 Gleisen Exponate zur gesamten Eisenbahngeschichte, gegliedert in drei Hallen nach den Themen Stadtverkehr, Reisekulturen, Mobilität und Technik. Geöffnet: Fr. bis So.: 10:00-17:00. Preis: Erwachsene 6,- €, Kinder (6-16 J.) 4,- €.

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Krampuslauf am ersten Adventssonntag in der Freilassinger Fußgängerzone
  • Freibad Brodhausen. Es liegt inmitten einer unberührten Landschaft an der Sur und bietet mit der 16,5 m langen Rutsche die grösste Breitrutsche Bayerns.

Einkaufen[Bearbeiten]

Freilassing ist mit 240 Geschäften regionales Einkaufszentrum.

  • Bauernmarkt bietet jeden Donnerstag von 9 bis 13 Uhr regionale Produkte direkt vom Erzeuger in der Fußgängerzone;
  • Grünmarkt bietet jeden Mittwoch und Samstag von 7 bis 13 Uhr frisches Obst und Gemüse, Eier, Fleisch, Käse und vieles mehr in der Fußgängerzone;

Küche[Bearbeiten]

Nachtleben[Bearbeiten]

In der Altstadt Freilassings gibt es einige Kneipen und eine zünftige Brauerei!

Unterkunft[Bearbeiten]

Lernen[Bearbeiten]

Zusätzlich zum Angebot an Grund-, Haupt- und Realschulen gibt es:

Arbeiten[Bearbeiten]

Freilassing bietet einen bunten Mix mit etwa 7000 Arbeitsplätzen in ungefähr 1700 Gewerbebetrieben. Z. B. in 201 Ladengeschäften, 205 Handwerksbetrieben, 80 Gastronomiebetrieben und 49 Industriebetrieben. Den einen, grossen, Arbeitgeber gibt es nicht.

Sicherheit[Bearbeiten]

Gesundheit[Bearbeiten]

  • Allgemeinmediziner, Zahnärzte und Fachärzte und Apotheken sind in Freilassing mehrfach vertreten.
  • Kreisklinik Freilassing (unter der Trägerschaft der Inn-Salzach-Kliniken), Vinzentiusstrasse 56, 83395 Freilassing. Tel.: +49 8654606 0, Fax: +49 8654 606555.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Kurt Enzinger: Freilassing - Geschichte einer jungen Stadt. Rupertus-Verlag, 2003, ISBN 3-902317-01-9.
  • Freilassing - Salzburghofen: Die Kirchen der Pfarrei. Schnell & Steiner, 1977, ISBN 978-3795441760.

Weblinks[Bearbeiten]


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