Ústí nad Labem

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Ústí nad Labem
Region (kraj)Ústecký kraj
Einwohnerzahl91.963 (2023)
Höhe218 m
Lagekarte von Tschechien
Lagekarte von Tschechien
Ústí nad Labem

Ústí nad Labem (früherer deutscher Name: Aussig) ist eine industriell geprägte Stadt in Nordböhmen. Sie ist der wichtigste Verkehrsknoten der Region. Hervorragende Sehenswürdigkeit ist die romantische Burgruine Střekov (Schreckenstein) südlich der Stadt.

Hintergrund[Bearbeiten]

Anreise[Bearbeiten]

Karte
Karte von Ústí nad Labem

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Die Flughäfen Flughafen Prag (IATA: PRG) und Flughafen Dresden (IATA: DRS) sind jeweils knapp 90 Straßenkilometer entfernt. Vom Flughafen Dresden kommt man in knapp zwei Stunden mit S-Bahn und EC über Dresden-Neustadt nach Ústí. Vom Flughafen Prag braucht man 2:10 Std. mit Bus und Bahn über Praha hl.n.

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Der Bahnhof 1 Ústí nad Labem hlavní nádraží liegt an der internationalen Strecke Dresden–Prag. Hier halten im Zweistundentakt Eurocitys aus Hamburg (Fahrtzeit 5:20 Std.), Berlin (knapp 3 Std.) und Dresden (knapp über 1 Std.) bzw. Prag (1:10 Std).

Ebenfalls im Zweistundentakt – zeitlich versetzt zu den ECs – fahren Schnellzüge (R) der tschechischen Bahnen (ČD) aus Prag, die in der Gegenrichtung aus Cheb (2:40 Std.), Karlsbad (1:55 Std) und Chomutov (1:05 Std). Ebenfalls im Zweistundentakt gibt es eine Schnellzugverbindung mit Liberec (gut 2 Std.) und Česká Lípa (1 Std). Zwischen Ústí und dem nahegelegenen Děčín gibt es mehrere Verbindungen pro Stunde (EC, Schnellzug R oder Regionalzug Os), die Fahrt dauert je nach Zuggattung 15 bis 25 Minuten. Acuh zwischen Ústí und Teplice hat man die Wahl zwischen Schnell- und Regionalzügen, die Fahrt dauert rund 20 Minuten.

Bei Anreise aus dem Verkehrsverbund Oberelbe (VVO; Raum Dresden und Sächsische Schweiz) bietet sich das Elbe-Labe Ticket an. Es gilt allerdings nicht im Eurocity, man kann aber z. B. von Bad Schandau oder Schmilka in der Sächsischen Schweiz mit der Regionalbahn bis Děčín fahren und dort in einen tschechischen Schnellzug nach Ústí umsteigen (Fahrtzeit von Bad Schandau insgesamt 55 Minuten).

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Auf der Straße[Bearbeiten]

Ústí liegt an der tschechischen Autobahn D8 Prag–Dresden, die eine Fortsetzung der deutschen A17 (Dresden–Prag) darstellt. Für die 70 km von Dresden muss man rund eine Stunde Fahrtzeit einplanen; für die 90 km von Prag etwas mehr als eine Stunde.

Wer sich vor Tunneln fürchtet oder die tschechische Autobahnmaut (Vignette) spraren will, kann stattdessen die alte Route über die B170 (Dippoldiswalde, Altenberg, Teplice) oder die landschaftlich schöne Strecke durch das in die Sächsische Schweiz geschnittene Elbtal (B 172: Pirna, Bad Schandau, Děčín) fahren.

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

Mit dem Fahrrad[Bearbeiten]

Durch Ústí führt der Elberadweg, der auch als europäischer Fernradweg EuroVelo 7 ausgewiesen ist. Von Mělník sind es 70 km, von Litoměřice 25 km flussabwärts. Über Moldau- und Elbe-Radweg kann man auch von Prag nach Ústí fahren (insgesamt 125 km). In flussaufwärtiger Richtung fährt man von Dresden 93 km, von Pirna 72 km, von Bad Schandau 48 km, von Děčín 26 km.

Mobilität[Bearbeiten]

Die städtische Verkehrsgesellschaft Dopravní podnik města Ústí nad Labem (DPMUL) betreibt 11 Trolleybus- und 13 gewöhnliche Buslinien im Stadtverkehr. Zentrale Haltepunkte, an dem sich die meisten Linien begegnen, sind der Platz vor dem Hauptbahnhof (Hlavní nádraží), Mírové náměstí (Friedensplatz) und Revoluční in der Innenstadt.

Eine 330 Meter lange 2 Seilbahn (Lanová dráha Větruše) verbindet das Einkaufszentrum OC Forum im Süden der Innenstadt mit der Spitze des Hügels Větruše (Ferdinandshöhe), auf dem sich ein Schlosshotel und -restaurant befindet.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Kirchen[Bearbeiten]

Mariä-Himmelfahrt-Kirche
  • 1 Mariä-Himmelfahrt-Kirche (kostel Nanebevzetí P. Marie, ​Kostel Nanebevzetí Panny Marie) . Gotische dreischiffige Hallenkirche am Hauptplatz in Ústí nad Labem. Sie wurde ursprünglich 1318 geweiht, im Laufe der Jahrhunderte mehrmals beschädigt, wiederauf- und umgebaut. 1897 bekam sie im Rahmen eines gründlichen Umbaus nach einem Entwurf von Josef Mocker ein neogotisches Gepräge. Bei amerikanischen Bombenangriffen 1945 wurde sie erheblich beschädigt, der Turm ist seither merklich geneigt, weshalb sie auch „Kirche mit dem schiefen Turm“ genannt wird.
  • 2 Sankt-Adalbert-Kirche (Kostel svatého Vojtěcha v Ústí nad Labem), Hradiště 97/4, Ústí nad Labem . Barockkirche, entworfen von Octavio Broggio, erbaut 1704–34.
  • 3 St. Pauluskirche (kostel apoštola sv. Pavla, ​„Rote Kirche“; Kostel svatého Pavla, Červený kostel), Horova 12, Ústí n. Labem, 400 01 . Evangelische Kirche aus rotem Backstein, 1904–1906 im neoromanischen Stil mit Jugendstilelementen erbaut. Sie wird simultan von den beiden protestantischen Kirchen der Böhmischen Brüder und der Hussiten genutzt.

Schlösser und Burgen[Bearbeiten]

Burg Střekov (Schreckenstein)
  • 1 Burg Střekov (zřícenina hradu Střekov, ​Schreckenstein), Na Zacházce 844 400 03 (4 km Fußweg vom Hauptbahnhof oder Bus 17 oder 27 Richtung "Pod Hradem"). E-Mail: . Die Burgruine ist das Wahrzeichen von Ústí nad Labem. Sie steht prominent auf einem 100 Meter hohen, steil aufragenden, monolithischen Klingsteinfelsen über der Elbe. Die Höhenburg stammt aus dem frühen 14. Jahrhundert, im 16. Jahrhundert wurde sie umgebaut und erweitert. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde sie aufgegeben und verfiel. Im 19. Jahrhundert war der Schreckenstein Anziehungspunkt für romantische Künstler wie Caspar David Friedrich und Ludwig Richter, die ihn in ihren Bildern festhielten, und Richard Wagner, der sich hier für seine Oper Tannhäuser inspirieren ließ. Preis: 75Kč (Erwachse), 55Kč (Kinder 6-15 Jahre, Studenten, Rentner), Kinder unter 6 Jahren 1Kč.
Schloss Velké Březno (Großpriesen)
  • 1 Schloss Velké Březno (zámek, ​Großpriesen), 403 23 Velké Březno (10 km vom Stadtzentrum Ústí nad Labem, erreichbar mit dem Bus (Linie 13) oder Zug). Tel.: +420 475 228 331, E-Mail: . 1842–56 erbautes Schloss im Empirestilauf einem Bergrücken über dem Elbtal. Architekt war Ludwig Förster, der auch das Arsenal in Wien und die Große Synagoge in Budapest entworfen hat. Zum Schloss gehört ein Landschaftspark mit einem Arboretum aus Edelhölzern. Geöffnet: 10:00-18:00 (Mai-September). Preis: 90Kč, 60Kč (Kinder).
  • 2 Schloss Krásné Březno (zámek, ​Schönpriesen) . Renaissanceschloss aus der Zeit um 1600. Im 19. Jahrhundert wurde ein Anbau, das sogenannte neue Schloss, ergänzt.

Bauwerke[Bearbeiten]

Mariánský most
  • 3 Mariánský most (Marienbrücke) . Auffällige Schrägseilbrücke über die Elbe aus den 1990er-Jahren.
  • 4 Most Dr. Edvarda Beneše (Dr.-Edvard-Beneš-Brücke) . 1936 eingeweihte Stahlbogenbrücke über die Elbe, zwischen der Innenstadt (Hauptbahnhof) und dem auf der anderen Flussseite gelegenen Stadtteil Střekov. Benannt ist sie nach dem ehemaligen tschechoslowakischen Präsidenten Beneš, von 1938 bis 1945 hieß sie Hermann-Göring-Brücke. Nach Kriegsende wurde hier am 31. Juli 1945 das Massaker von Aussig begangen, bei dem zwischen 43 und 220 deutsche Zivilisten ermorden wurden. Eine 2005 eingeweihte Gedenktafel in tschechischer und deutscher Sprache erinnert daran.
  • 5 Stadttheater (Severočeské divadlo opery a baletu), Lidické náměstí 10 . Elelgantes Theatergebäude im Neobarockstil mit Jugendstilelementen, 1908–09 erbaut. Saal mit über 800 Plätzen. Bemerkenswert ist das Deckengemälde.
  • 6 Verwaltungsgebäude der Chemiefabrik Spolchemie (správní budova Spolku pro chemickou a hutní výrobu, ​Správní budova Spolchemie), Revoluční 86 . 1929–30 erbautes, 11-geschossiges Bürohochhaus im Stil des Expressionismus und Funktionalismus, entworfen vom Dresdner Architekten Max Hans Kühne (Büro Lossow & Kühne). Von seiner Fertigstellung war es vier Jahre lang das höchste Gebäude in der Tschechoslowakei. In den Augen der meisten vielleicht nicht schön, aber ein interessantes Zeugnis der Architekturgeschichte und seit 2014 denkmalgeschützt.

Museen[Bearbeiten]

  • 7 Museum der Stadt (bývalá škola, ​Muzeum města Ústí nad Labem), Masarykova 1000/3 . Das Museum befindet sich in einem repräsentativen ehemaligen Schulgebäude im Neorenaissancestil von 1876. Neorenaissance. Ausstellungen zur Stadtgeschichte, Technikgeschichte, Archäologie, Geologie, Naturkunde. In dem Gebäude befindet sich auch der prunkvolle Kaisersaal, der für Stadtratssitzungen und repräsentative Veranstaltungen der Gemeinde eingerichtet wurde.

Parks[Bearbeiten]

Im Zoo Ústí nad Labem
  • 1 Zoo Ústí nad Labem (Zoologická zahrada Ústí nad Labem), Drážďanská 454/23 (Per bus ca. 2km vom Stadtzentrum). Tel.: +420 475 503 421, E-Mail: . Mehr als 200 Tierarten, darunter Orang-Utan, Rhinocerus und Leopard. Geöffnet: 9:00-18:00 (1. April bis 31. Oktober), 9:00-16:00 (1. November bis 31. März). Preis: 140Kč (Erwachsene), 70Kč (Kinder, Studenten, Rentner).

Verschiedenes[Bearbeiten]

  • 8 Talsperre Střekov (zdymadlo) . 1924–36 errichtete Staumauer zur Energiegewinnung an der Elbe unterhalb der Burg Střekov. Zur Zeit ihrer Einweihung war sie eine der modernsten Wasserkraftanlagen in Europa.
  • 9 Brauerei Krásné Březno (Pivovar Krásné Březno) . Ústí hat eine lange Brautradition. Heute gehört die Brauerei zur Heineken-Gruppe und produziert Bier der Marken Zlatopramen. Auch Březňák kommt aus Ústí, allerdings aus der kleineren Brauerei Velké Březno.
  • 1 Erbenova vyhlídka . Aussichtsturm auf der Spitze des gleichnamigen, 420 Meter hohen Hügel nördlich der Stadt.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Eishockeyspiel des HC Slovan in der Zlatopramen Arena
  • 2 HC Slovan Ústí nad Labem, Zlatopramen Arena . Das Eishockeyteam spielt in der tschechischen 1. Liga.
  • 3 Činoherní studio Ústí nad Labem (kino Alhambra), Varšavská 767/7, ​Varšavská 767, 400 03 Ústí nad Labem-Střekov . Städtisches Schauspielhaus mit progressivem Programm.
  • Collegium Bohemicum, Masarykova 1000/3. Tel.: +420 413 034 583, E-Mail: . Deutsch-tschechische Kultur-, Bildungs- und Forschungseinrichtung; wechselnde Veranstaltungen zu Berührungspunkten der tschechischen und deutschen Kultur. Ausstellung über deutsches Kulturerbe in den böhmischen Ländern.

Einkaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Schlosshotel Větruše
  • 2 Interhotel Bohemia, Mírové náměstí 2442/6 (Rechts vom Hauptplatz im Stadtzentrum). Tel.: +420 222 500 555.

Lernen[Bearbeiten]

  • Jan-Evangelista-Purkyně-Universität Ústí nad Labem (Univerzita Jana Evangelisty Purkyně v Ústí nad Labem, ​Univerzita Jana Evangelisty Purkyně, UJEP) . Universität mit internationaler Ausrichtung. Es gibt zahlreiche auf Englisch unterrichtete Kurse in den Bereichen Kunst und Design, Geisteswissenschaften, Pädagogik, Umwelt, Gesundheit, Maschinenbau, Naturwissenschaften, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.
  • 1 Severočeská vědecká knihovna (Knihovna Ústeckého kraje, ​SVKUL; Nordböhmische Wissenschaftliche Bibliothek), W. Churchilla 3. E-Mail: . Regionalbibliothek, die gleichzeitig auch die Funktion der Stadtbibliothek erfüllt. Das Hauptgebäude befindet sich in der denkmalgeschützten Villa Weinmann, einer 1929/30 erbauten Industriellenvilla. Dort sind die Kinderabteilung, Leihbücherei belletristischer und populär-wissenschaftlicher Literatur und Musikabteilung untergebracht. Einen Lesesaal befindet sich in der Velká Hradební 49. Zudem gibt es sieben Zweigstellen in verschiedenen Stadtteilen.

Arbeiten[Bearbeiten]

Sicherheit[Bearbeiten]

Gesundheit[Bearbeiten]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

  • Litoměřice (20 km südlich, 25 min mit der Bahn ab Südbahnhof) – sehenswerte Altstadt rund um den großen Stadtplatz mit gut erhaltenen historischen Gebäuden und St.-Stephans-Dom
  • Děčín (23 km nordöstlich, 15–25 min mit der Bahn oder 26 km über den Elberadweg) – Hauptort der Böhmischen Schweiz (tschechischer Teil des Elbsandsteingebirges), Renaissanceschloss, Schäferwand (Sandsteinfelsmassiv oberhalb der Stadt und der Elbe)
  • Terezín (23 km südlich) – Gedenkstätte KZ Theresienstadt
  • Bobří soutěska (Bieberbachschlucht; 28 km östlich) – wildromantisches Tal des Bobří potok (Bieberbach) im Böhmischen Mittelgebirge mit Wasserfällen
  • Teplice (35 km südwestlich, ca. 20 min mit der Bahn) – vornehmer Kurort am Fuße des Erzgebirges, Schloss mit Schlossgarten und repräsentative Kurhäuser
  • Großes Prebischtor (Pravčická brána) in der Böhmischen Schweiz (40 km nordöstlich) – die größte natürliche Sandsteinbrücke Europas.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Artikelentwurf
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