Baḥrein (Ägypten)

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Blick auf einen der beiden Bitterseen.
el-Baḥrein · البحرين
GouvernementMaṭrūḥ
Einwohnerzahl
Höhe5 m
Lagekarte des Gouvernements Matruh in Ägypten
Lagekarte des Gouvernements Matruh in Ägypten
Baḥrein

El-Bahrein (arabisch: ‏البحرين, al-Baḥrain, „die beiden Seen“) ist eine verlassene Senke und archäologische Stätte südlich des Darb Sīwa etwa 30 Kilometer südöstlich von el-ʿArag und 30 Kilometer westlich von en-Nuweimisa.

Anreise[Bearbeiten]

Für den Weg vom Darb Siwa zur Oase benötigt man ein geländegängiges Allradfahrzeug.

Zu den Formalitäten für eine derartige Reise ziehe man die Angaben im Artikel über den Darb Sīwa heran.

Hintergrund[Bearbeiten]

Wie der Name besagt, besteht die Senke aus zwei in ost-westlicher Richtung hintereinander liegenden Seen. Beide Seen liegen über Meeresspiegelniveau, der westliche See ist etwa 6, der östliche etwa 5,5 Kilometer lang. Die Landschaft ähnelt der von en-Nuweimisa, nur sind die Seen hier größer.

Wie el-ʿArag war diese Oase mindestens seit griechisch-römischer Zeit bis in christliche Zeit besiedelt. El- Baḥrein ist in ptolemäischer Zeit wohl Außenposten der Handelsroute nach Siwa.

Die Forschungsgeschichte ist im Artikel über el-ʿArag dargestellt. Gerhard Rohlfs und Georg Steindorff passieren die Oase nur, ohne sie zu besuchen. Nur von Wilfred Edgar Jennings-Bramly und Klaus P. Kuhlmann gibt es Beschreibungen.

Im Februar 2003 entdeckte hier eine italienische Mission unter Paolo Gallo von der Universität Turin einen kleinen, etwa 20 Meter langen, dekorierten Tempel mit sechs Pfeilern, der dem Gott Amun geweiht war. Der älteste Teil ist ein kleiner Schrein, den Nektanebos I. (30. altägyptische Dynastie, 380–361 v. Chr.) anlegen ließ. Dieser Tempel gab den alten Namen dieser Senke preis: Imespep.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Gräberhügel von el-Baḥrein
Grabeinänge
Grabeingang mit menschlichen Überresten
im Inneren eines Grabes

Von der einstigen Besiedelung zeugen heute noch zwei Gräberhügel am Nordost-Ende des westlicheren der beiden Salzseen. Hier befinden sich ca. 50 Felsgräber. Die Gräber sind undekoriert und beraubt. Einzige Funde sind heute noch einige Gebeine.

Wenige Funde belegen die Nutzung in langer Zeit. De Cosson nennt einen Schabestein aus Feuerstein. Weiterhin wurden Fragmente antiker, aber nicht prähistorisch Keramik vorgefunden.

Literatur[Bearbeiten]

  • Cosson, Anthony de: Notes on the Baḥrēn, Nuwemisah, and el-Aʿreg Oases in the Libyan Dessert. In: Journal of Egyptian Archaeology (JEA), ISSN 0075-4234, Bd. 23 (1937), S. 226 f., Tafeln XXI, XIII.3 (gesamter Artikel S. 226–229), JSTOR 3854426.
  • Kuhlmann, Klaus P[eter]: Das Ammoneion : Archäologie, Geschichte und Kultpraxis des Orakels von Siwa. Mainz: von Zabern, 1988, Archäologische Veröffentlichungen ; 75, ISBN 978-3-8053-0819-9, S. 89 f., Tafeln 43.a, 46.d, 47.d, 52.a.
  • Sailhan, Michel: Pharaonic temple discovered in Egypt’s desert. In: Middle East Online, Freitag, 21. Februar 2003. Bericht über die Entdeckung des Tempels.
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