Deutsche Revolution 1848

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Moritz Daniel Oppenheim: "Szene im Fenster beim Einzuge des Reichsverwesers". Das Bild aus dem Jahr 1852 hängt im Museum der Bildenden Künste, Leipzig

Die Deutsche Revolution von 1848/1849 oder "Märzrevolution" war ein bedeutender Einschnitt im 19. Jahrhundert. Wie auch in vielen anderen Ländern Europas erlebte man in Deutschland eine Stimmung des Aufbruchs und der Veränderung. Nach der eigentlichen Revolution versuchten Preußen und Österreich im Jahr 1850, die Entwicklung zu ihren Gunsten zu nutzen. Im Jahr 1851 wurde der alte Deutsche Bund wiederhergestellt.

Die Erinnerung an die Revolution aber blieb lebendig. Mit der Bildung des Deutschen Kaiserreichs von 1871 wurde diese Reichsgründungszeit vollendet. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Revolution bei Gründung der Weimarer Republik 1919 und bei der Jahrhundertfeier 1948.

Einige Regionen wurden von der Revolution mehr erfasst als andere, vor allem im Süden und im Westen. Damals waren Teile Österreichs (zumindest die deutschsprachigen Gebiete und Böhmen) Bundesgebiet und werden daher hier mitbehandelt. Dasselbe gilt für einige Gebiete, die heute außerhalb Deutschlands und Österreichs liegen, die aber für die deutsche Geschichte wichtig sind.

Diese Seite stellt Gebäude und Denkmäler vor, die einen Bezug zur Revolution und Revolutionären haben. Plätze sollten nur in wichtigeren Fällen aufgenommen werden.

Baden-Württemberg[Bearbeiten]

Bretten[Bearbeiten]

  • In Bretten bei Karlsruhe befindet sich ein Denkmal. Es zeigt einen nackten Mann, der eine Krone zertritt.

Karlsruhe[Bearbeiten]

  • Am Kaiserplatz hat man im Jahr 2002 Gedenksteine für getötete Revolutionäre angelegt.

Lörrach[Bearbeiten]

  • Am 21. September 1848 rief Gustav Struve in dieser südbadischen Stadt die Deutsche Republik aus. Daran erinnert eine Inschrift am Alten Rathaus.

Rastatt[Bearbeiten]

  • Das Schloss Rastatt war der Ort, an dem sich badische Revolutionäre im Frühsommer 1849 verschanzt hatten. Seit 1974 befindet sich darin eine Dauerausstellung zur Revolution.

Sinsheim[Bearbeiten]

  • Im Stadt- und Freiheitsmuseum im alten Rathaus von Sinsheim gibt es zahlreiche Exponate zur Märzrevolution 1848 und um den im benachbarten Eichtersheim geborenen Friedrich Hecker. Vor dem Museum steht eine Säule als Denkmal für die Freiheit. Auf ihr sind die fünf Revolutionäre Friedrich Hecker, Gustav Mayer, Franz Sigel, Karl Bauer und Eduard Speiser dargestellt.

Schopfheim

  • Auf dem Marktplatz steht seit 2004 eine große Figurengruppe des Künstlers Peter Lenk, der Figuren des Heckerzugs mit zeitgenössischen Figuren mischt (Ministerpräsident Erwin Teufel und Fritz Teufel)

Waghäusel[Bearbeiten]

  • Bei der Eremitage befindet sich ein Denkmal für die Revolutionäre, das Gustav Struve und Friedrich Hecker zeigt.

Bayern[Bearbeiten]

Nürnberg[Bearbeiten]

  • Im Germanischen Nationalmuseum befinden sich Gegenstände aus der Revolutionszeit. Dazu gehört das Gemälde Germania (Philipp Veit zugeschrieben), das in der Frankfurter Paulskirche gehangen hat.

Berlin[Bearbeiten]

Berlin-Mitte[Bearbeiten]

  • Der "Platz vor dem Brandenburger Tor" wurde im Jahr 2000 umbenannt in "Platz des 18. März".

Berlin-Friedrichshain[Bearbeiten]

  • Im Volkspark Friedrichshain befindet sich der "Friedhof der Märzgefallenen". Dabei handelt es sich um die Menschen, die im März 1848 umgekommen sind, als preußisches Militär einen Aufstand niederschlug.

Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt[Bearbeiten]

Potsdam[Bearbeiten]

  • Im Park des Schlosses Babelsberg steht das Michaelsdenkmal zum Lob der Niederschlagung der Revolution. Der preußische König hat es Ende 1849 errichten lassen.

Hessen[Bearbeiten]

Frankfurt am Main[Bearbeiten]

  • Die Paulskirche war der Tagungsort der Deutschen Nationalversammlung, die eine Reichsverfassung erarbeitete und eine vorläufige Regierung einsetzte. Heute ist die Kirche ein Veranstaltungsort und kann normalerweise besichtigt werden.
  • In unmittelbarer Nähe der Paulskirche stehen das Einheitsdenkmal und eine Büste von Erzherzog Johann, dem Reichsverweser.
  • Auf dem Hauptfriedhof gibt es zwei Denkmäler für die Opfer der Unruhen vom September 1848.

Idstein[Bearbeiten]

  • In Idstein fand im Juni 1849 ein Demokratenkongress statt. Eine Büste erinnert an den Idsteiner Demokraten Gustav Justi.

Niedersachsen, Hamburg und Bremen[Bearbeiten]

Nordrhein-Westfalen[Bearbeiten]

Wuppertal[Bearbeiten]

  • In Elberfeld wurden 1999 mehrere Gedenktafeln für Tote des Barrikadenaufstandens vom Mai 1849 eingeweiht.

Rheinland-Pfalz und Saarland[Bearbeiten]

Mainz[Bearbeiten]

  • Auf dem Hauptfriedhof gibt es ein "Preußendenkmal" für Soldaten, die in der Revolution umgekommen sind.

Sachsen und Thüringen[Bearbeiten]

Dresden[Bearbeiten]

  • Im Mai 1849 kam es zu einem Aufstand zugunsten der Reichsverfassung. Daran erinnern drei Bronzetafeln in Dresden: am Tzschirnerplatz, am Altmarkt 25 und am Standort der Barrikaden in der Schloßstraße 7.

Erfurt[Bearbeiten]

  • In der Kirche des Augustinerklosters tagte 1850 das Parlament der Deutschen Union (Erfurter Unionsparlament).

Leipzig[Bearbeiten]

  • In der Deutschen Bücherei in Leipzig befinden sich Bände der ehemaligen Parlamentsbibliothek der Deutschen Nationalversammlung.

Schleswig-Holstein[Bearbeiten]

Eckernförde[Bearbeiten]

  • Die Gefion war ein dänisches Kriegsschiff, das in die Reichsflotte gelangte. In Eckernförde steht ein Denkmal mit der nachgebildeten Galionsfigur.

Flensburg[Bearbeiten]

  • Der "Idstedt-Löwe" ist eine Bronzeplastik, die an den dänischen Sieg bei Idstedt 1850 erinnert. Der Löwe stand lange Zeit in Kopenhagen und kehrte 2011 zurück.

Österreich[Bearbeiten]

Wien[Bearbeiten]

  • Auf dem Zentralfriedhof gibt es ein Denkmal für die Opfer des Aufstandes vom März 1848 in Wien (Gruppe 26, Nr. 1).
  • Ein Zentrum des Aufstandes befand sich auf der Schmelz, heute Teil der Bezirke Penzing und Rudolfsheim-Fünfhaus; teilweise bebaut mit der Wiener Stadthalle, dem Nibelungenviertel, einem Sportzentrum sowie zahlreichen Kleingartenanlagen.
  • Im Märzpark (1150 Wien) befindet sich ein Gedenkstein. Weiters ist die Märzstraße in den Bezirken 14. und 15. nach dem März 1848 benannt.
  • Im 14. Bezirk in Baumgarten befindet sich der Achtundvierzigerplatz sowie darum herum weitere Straßen, die nach gefallenen Revolutionären benannt wurden (ÖV: 48A Flötzersteigbrücke oder 51A Lebingergasse)

Auch das moderne Erscheinungsbild Wiens wurde indirekt durch die Revolution geprägt. Nachdem die Stadtmauern bereits militärisch veraltet waren, waren sie besonders hinderlich für die kaiserlichen Truppen, die Revolution des Bürgertums in der Stadt (heutiger 1. Bezirk) niederzuschlagen. Die Revolutionären brachten zahlreiche Stadttore unter ihre Kontrolle. Plötzlich wurde erkennbar, dass die Bedrohung der Städte nicht mehr nur von außen, sondern auch von innen ausging. In Folge wurden in Wien ab den 1860er-Jahren die Stadtbefestigungen geschliffen und stattdessen die Ringstraße angelegt. Die Wiener Ringstraße ist nach militärischen Gesichtspunkten geplant. Auf der breiten Straße konnte das Militär rasch aufständische oder umstürzlerische Bewegungen niederschlagen. Und die langen, geraden Teilstücke boten ein freies Schussfeld für das Militär und wenig Deckungsmöglichkeiten für Demonstranten.

Heutiges Polen, Tschechien und Russland[Bearbeiten]

Weitere Länder[Bearbeiten]

Schweiz[Bearbeiten]

  • In Liestal (Kanton Basel-Landschaft) steht ein Denkmal für den Dichter Georg Herwegh.

USA[Bearbeiten]

  • In New York gibt es einen Carl Schurz Park, benannt nach dem badischen Revolutionär und späteren US-Innenminister. Zum Park gehört eine Statue von Schurz.
  • In New York erinnert eine Reiterstatue an Franz Sigel, den Führer badischer Revolutionstruppen, der später im Amerikanischen Bürgerkrieg kämpfte.