Golf von Sues

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Satellitenaufnahme des Golfs von Sues
Golf von Sues · خليج السويس
Länge280 km
Breite33 km
Tiefe80 m
Lage
Lagekarte des Sinai in Ägypten
Lagekarte des Sinai in Ägypten
Golf von Sues
Golf von Sues

Der Golf von Sues oder Golf von Suez (arabisch: ‏خليج السويس, Chalīǧ as-Suwais, „der Golf von Sues“) ist ein Grabenbruch und eine natürliche Wasserstraße im Nordwesten des Roten Meeres und liegt in Ägypten. Er trennt des ägyptische Festland von der Halbinsel Sinai. Die Straße von Gūbāl, das südliche Tor des Golfs von Sues, ist ein beliebtes Tauchgebiet in Ägypten.

Hintergrund[Bearbeiten]

Karte
Lageplan des Golfs von Sues

Beim Golf von Sues handelt es sich um einen Grabenbruch. Er ist 280 km lang, ca. 33 km breit, aber nur durchschnittlich 80 m tief. Das Tor zum Golf im Süden auf Höhe der Südspitze des Sinai ist die Straße von Gūbāl (مضيق جوبال, Maḍīq Ǧūbāl, „Meerenge von Ǧūbāl“).

Der Golf von Sues ist eine der bedeutendsten Wasserstraßen der Welt. Zusammen mit dem Sueskanal ermöglicht er die Schiffverbindung von Asien nach Europa, ohne Afrika umrunden zu müssen. Aber er ist nicht in voller Breite schiffbar: Ausgedehnte Korallenriffe vor der Küste des Sinai und große Inseln vor der Festlandküste beschränken die Wasserstraße zu beiden Seiten.

Neben der Schifffahrt dient der Golf auch als Rohstoffquelle. In seinem Bereich befinden sich ausgedehnte Erdöllagerstätten.

Die südliche Grenze des Golfs von Sues markiert eine Linie, die vom Kap Raʾs Muḥammad, der Südspitze des Raʾs Muḥammad-Nationalparks bei 1 27° 43′ 25″ N 34° 14′ 53″ O, über den Südpunkt der Schadwan- oder Shaker-Insel, جزيرة شدوان, Gazīrat Schadwān, „Schadwān-Insel“, bei 2 27° 26′ 57″ N 34° 2′ 9″ O und dann weiter auf dem nördlichen Breitengrad 27° 27′ N zum afrikanischen Kontinent verläuft und ihn etwa 7 Kilometer nördlich von El Gouna erreicht.[1] Der nördlichste Punkt des Golfs von Sues ist der 3 Hafen von Sues (29° 57′ 28″ N 32° 33′ 12″ O).

Im Bereich der 1 Straße von Gūbāl , die den südlichsten Teil des Golfs von Sues bildet, befinden sich vor der Küste des Sinai die Riffe (von Nordwest nach Südost) Scha'ab 'Ali (شعاب علي, Schaʿāb ʿAlī, „ʿAlī-Riff“), Scha'ab ed-Deqa'iq (شعاب الدقائق, DMG Schaʿāb ad-Daqāʾiq, „Riff der Feinheiten“), Scha'ab el-Meqīda, Scha'ab Surūr (شعاب سرور, Schaʿāb Surūr, „Riff [der] Freude“, = Scha'ab en-Neghs), Scha'ab Mahmud (شعاب محمود, Schaʿāb Maḥmūd, „Maḥmūd-Riff“) und Scha'ab el-'Utaf (شعاب العطاف, Schaʿāb al-ʿUṭāf, „das Mantelriff“). Der Bereich zwischen den Riffen und der Sinai-Küste wird von ausgedehnten sandigen Lagunen eingenommen.

Vor der Küste des ägyptischen Festlandes in der Straße von Gūbāl befinden sich u.a. die Inseln Gūbāl (جزيرة جوبال, Gazīrat Gūbāl), Tawīla (جزيرة طويلة, Gazīrat Ṭawīla, „große Insel“) und Schadwān sowie die Riffe Scha'ab Abū en-Nuhās (شعاب أبو النحاس, Schaʿāb Abū an-Nuḥās, „Riff des Vaters des Kupfers“) und Scha'ab Umm 'Usch (شعاب أم عش, Schaʿāb Umm ʿUschsch, „Riff der Mutter eines Nests“).

Orte[Bearbeiten]

Festlandküste[Bearbeiten]

Küste des Sinai[Bearbeiten]

  • 4 et-Tor ist eine Hafenstadt und gleichzeitig das Verwaltungszentrum des Gouvernements Südsinai.
  • 5 Ras Sudr , bedeutender Spot zum Surfen, Windsurfen und Kitesurfen.

Weitere Ziele[Bearbeiten]

Korallen, Last Alternative
Schiffsrumpf der Carnatic

Insbesondere die Straße von Gūbāl ist als Tauchziel beliebt. Aufgrund der großen Entfernung zum nächstgelegenen Erholungsort Scharm esch-Scheich kann dieses Tauchgebiet mit denen an der Ostseite des Sinai nicht konkurrieren. Doch besitzt es seine Besonderheiten: Zum einen sind die Korallenriffe aufgrund der geringeren Besucherzahlen noch intakt, und die zahlreichen Wracks in recht geringen Tiefen sind reizvolle Ziele von Wracktauchern.

Rifftauchgebiete[Bearbeiten]

  • Mehrere Korallenblöcke, die 2 Alternatives und ihre westlichen Ausläufer Stingray Station und Lonely Mushroom befinden sich am Südrand des Riffes Scha'ab el-'Utaf im Westen des Nationalparks Ras Mohammed. Diese Tauchgebiete werden gern als Zwischenstopp auf dem Weg zum Wrack der S/S (steam ship, Dampfschiff) Dunraven oder als alternative Tauchplätze bei rauer See besucht.
  • 3 Scha'ab Mahmud ist ein etwa elf Kilometer langes Korallenriff im Südosten der Straße von Gūbāl, dessen östliche Begrenzung es bildet. Das Riff wird von zwei Passagen durchbrochen, die die Straße von Gūbāl im Westen mit der Lagune im Osten verbinden. Beide Passagen, der Small Crack (Small Passage) im Süden und der Big Crack (Big Passage) sieben Kilometer nordwestlich des vorgenannten, können von kleineren Schiffen passiert werden. Die Passagen selbst stellen reizvolle Tauchreviere dar. Das Südende des Scha'ab Mahmud, der aus dem Wasser ragende Beacon Rock (Beacon-Felsen), wird durch einen Leuchtturm markiert, nachdem hier die S/S Dunraven gesunken war.
  • 4 Shag Rock (Shag-Felsen) ist das Südende des Riffes Scha'ab 'Ali und wird ebenfalls durch einen Leuchtturm gekennzeichnet. Er ist als Übernachtungsplatz bei Tauchsafaris zum Wrack der S/S Thistlegorm beliebt.

Wracktauchgebiete[Bearbeiten]

  • Das mit Abstand bedeutendste Schiffswrack ist das der S/S 1 Thistlegorm , einem 1941 versenkten britischen Militärtransporter, im Südosten des Scha'ab 'Ali. Was für den Kulturtouristen die Pyramiden von Giza sind, ist die S/S Thistlegorm für Taucher.
  • Im Süden des Scha'ab Mahmud, am 5 Beacon Rock , liegt des Wrack der 1876 untergegangenen S/S Dunraven.
  • Im Bereich des Shag Rock befindet sich das Wrack der 1881 untergegangenen S/S Kingston.
  • Das Riff 6 Scha'ab Abu en-Nuhas ist ein kleines Riff nördlich der Shadwan-Insel (Shaker-Insel) im Bereich der festlandnahen Inseln in der Straße von Gūbāl. Das Riff ist der Ort mehrere untergegangener Schiffe, vier davon befinden sich noch in gutem Zustand und liegen alle an der Nordseite des Riffs: der 1986 untergegangene türkische Frachter MS Giannis D., die 1869 untergegangene S/S Carnatic, die 1981 gesunkene MS Marcus und die 1978 gesunkene MS Kimon M. Allerdings verhindern die Wetterbedingungen meist die Erkundung der Wracks, was nur bei absolut ruhiger See erfolgen kann. Der einzige sichere Ankerplatz befindet sich an der Westseite des Riffs.

Anreise[Bearbeiten]

Auf der Straße[Bearbeiten]

Die Küstenorte lassen sich über asphaltierte Küstenstraßen erreichen. Die Westküste des Sinai ist mit öffentlichen Bussen von Kairo oder von verschiedenen Orten auf dem Sinai aus erreichbar.

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

Taucher erreichen die Straße von Gūbāl mit Motoryachten meist von Scharm esch-Scheich aus. Es gibt sowohl Tagesfahrten als auch Tauchsafaris.

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Die günstigste Anbindung gewährt der Flughafen von Scharm esch-Scheich (IATA: SSH) .

Mobilität[Bearbeiten]

Die Tauchgebiete lassen sich mit Motoryachten erreichen. Da aber nicht überall geankert werden kann, sollten die Yachten zusätzlich über motorbetriebene Schlauchboote (engl. zodiac) verfügen.

Sicherheit[Bearbeiten]

Einige Tauchziele wie z. B. das Wrack des Thistlegorm lassen sich nur mit GPS-Geräten finden.

Insbesondere im Bereich der Wasseroberfläche ist mit starken Strömungen bzw. Brandungen zu rechnen. Die Wracks am Scha'ab Abu en-Nuhas lassen sich nur bei absolut ruhiger See besuchen.

Die Tauchgebiete in der Straße von Gūbāl sollten nur von erfahrenen Tauchern erkundet werden, als Mindestvoraussetzung sollte das „Advanced Open Water“-Brevet vorliegen. Sind mehr als zwei Tauchgänge pro Tag vorgesehen, sollten Nitrox-(Enriched Air)-Gasgemische verwendet werden, was aber eine Spezialausbildung voraussetzt.

Klima[Bearbeiten]

Klima an der Küste[Bearbeiten]

Das Klima ist feuchtwarm, das aus den hohen Temperaturen der angrenzenden Wüstengebiete und der hohen Verdampfungsrate des Roten Meeres resultiert.

Sues Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez    
Mittlere höchste Lufttemperatur in °C 20 21 24 28 32 35 38 40 34 31 27 21 Ø 29.3
Mittlere tiefste Lufttemperatur in °C 8 8 10 14 19 21 24 24 23 20 15 9 Ø 16.3
Mittlere Wassertemperatur in °C 19 20 20 21 23 25 29 29 28 25 23 19 Ø 23.4
Relative Feuchte in % 59 59 59 61 68 68 68 68 65 60 59 59 Ø 62.8

Wasser des Golfs von Sues[Bearbeiten]

Die Wassertemperaturen betragen je nach Jahreszeit zwischen 19 °C und 29 °C, diese Temperatur ist auch noch in größeren Tiefen (30 m) vorhanden. Strömungen können auch kälteres Wasser mit sich führen. Der Salzgehalt ist mit 4,1 % sehr hoch.

Literatur[Bearbeiten]

  • Siliotti, Alberto: Sinai Diving Guide : Teil 1 ; deutsche Ausgabe. Verona: Geodia, 2005, ISBN 978-88-87177-66-4. Das Buch ist in den Tauchbasen vor Ort erwerbbar.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. International Hydrographic Organization: Limits of Oceans and Seas. Monte-Carlo: Monégasque, 1953 (3. Auflage), Special Publication ; 23, S. 19; PDF.
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