Samīr-Lāmā-Felsen

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Samīr-Lāmā-Felsen
Samīr-Lāmā-Felsen · صخرة سمير لاما
GouvernementNeues Tal
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte des Neuen Tals in Ägypten
Lagekarte des Neuen Tals in Ägypten
Samīr-Lāmā-Felsen

Der Samir-Lama-Felsen (englisch: Samir Lama Rock, arabisch: ‏صخرة سمير لاما, Ṣaǧrat Samīr Lāmā) ist ein Kalksandsteinfelsen etwa 400 Kilometer westlich des Nils, etwa 140 Kilometer südsüdwestlich von Mūṭ und 50 Kilometer westlich der Fernverkehrsstraße zum New-Valley-Bewässerungsprojekt im ägyptischen Neuen Tal. Der Felsen ist nach dem ägyptischen Schauspieler und Wüstenforscher Samīr Lāmā (1931–2004) benannt. Gelegentlich wird der Felsen auch als Sugar Loaf bezeichnet. Dieser Name bezeichnet jedoch eine ähnliche Felsengruppe etwa 2,5 Kilometer südwestlich des Samīr-Lāmā-Felsens.

Anreise[Bearbeiten]

Der Besuch des Felsen ist üblicherweise Teil einer Wüstenexkursion in den Gilf-Kebir-Nationalpark.

Von Mūṭ aus kommend fährt man etwa 70 Kilometer in südlicher Richtung entlang der Fernverkehrsstraße zum New-Valley-Bewässerungsprojkt und biegt dann von der Straße in die Wüste ab. Für die Reise durch die Wüste benötigt man ein geländegängiges Allradfahrzeug. Nach weiteren etwa 80 Kilometern erreicht man den 1 Samīr-Lāmā-Felsen (24° 26′ 27″ N 28° 32′ 55″ O). Über eine kurze Strecke von 2,5 Kilometern in südwestlicher Richtung gelangt man zur Felsengruppe 2 Sugar Loaf (24° 25′ 25″ N 28° 32′ 8″ O).

Ortskundige Fahrer und Fahrzeuge gibt es z. B. in den Senken ed-Dāchla oder el-Baḥrīya.

Für eine Weiterfahrt in den Nationalpark benötigt man eine Erlaubnis des ägyptischen Militärs. Während der Reise wird man von bewaffneten Polizisten und einem Militäroffizier begleitet. Für Reisen in das Gilf Kebir gibt es in Mūṭ ein eigenes Safari-Department, das auch die nötigen Begleitpolizisten und deren Fahrzeuge stellt. Die Pflicht-Dienstleistung ist natürlich kostenpflichtig.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Sowohl der Samīr-Lāmā-Felsen als auch Sugar Loaf (engl. für Zuckerhut) sind Kalksandsteinfelsengruppen, die sich aus der umgebenden Sandwüste erheben. Der fast weiße Sandstein ist sehr porös und lässt sich sehr leicht abreiben. Er ähnelt in seinen Eigenschaften kleinen Zuckerstückchen.

Die Felsen wurden von der Natur geformt. Der kleine Felsen im Süden der Samīr-Lāmā-Felsengruppe besitzt die Form eines großen Felsentores.

Auch der Boden verdient Aufmerksamkeit. An mehreren Stellen wird der fast weiße Untergrund von Bundsandsteinstellen durchbrochen, dessen Farbe auf Einschlüsse eisenhaltiger Mineralien hindeutet. Auf dem Boden liegen gelegentlich auch Eisendisulfid-(FeS2)-Knollen.

Im Bereich der Felsen gibt es sehr viele Libellen.

Am Samīr-Lāmā-Felsen gibt es auch eine Gedenktafel für den Namen gebenden Samīr Lāmā (1931–2004), die hier 2005 angebracht wurde. Auf ihr steht in Englisch:

Felsentor im kleinen Samīr-Lāmā-Felsen
Gedenktafel für Samīr Lāmā
Bundsandstein am Boden
Eisenhaltige Knolle
In memory of
Samir Lama
(1931–2004),
the distinguished explorer to whom we are
indebt for much of our knowledge
Acknowledged by Zarzora Expedition

Der Text lautet auf Deutsch:

In Erinnerung an
Samir Lama
(1931–2004)
den hervorragenden Entdecker, dem wir
für Vieles in unserem Wissen verpflichtet sind
in Anerkennung durch Zarzora Expedition (ein ägyptisches Wüstenreiseunternehmen)

Samīr Lāmā (سمير لاما) wurde 1931 als Sohn des libanesisch-stämmigen Filmemachers Badr Lāmā (1907–1947)[1] geboren. Bereits in jungen Jahren begleitete er seinen Vater bei der Löwenjagd. Mit 15 Jahren besuchte er 1946 zum ersten Mal das Gilf-Kebir-Plateau. Später entdeckte er gemeinsam mit dem französischen Afrikaforscher Théodore Monod (1902–2000) den nach ihm benannten Lama-Monod-Pass im Nordwesten des Plateaus.[2] In der 1950er- und 1960er-Jahren wirkte er in einigen ägyptischen Unterhaltungsfilmen mit.[3] Mit seiner deutschen Ehefrau Waltraud besuchte er immer wieder die Wüste und unterhielt seit den 1970er-Jahren ein eigenes Reisebüro in Frankfurt am Main. Er starb im Januar 2004. Mit den Erfahrungen aus fast sechs Jahrzehnten häufte er ein immenses Wissen über das Gilf Kebir, von dem seine Nachfolger noch heute zehren können.

Ein zweites Denkmal für Samīr Lāmā gibt es auf dem Abu-Ras-Plateau.

Küche[Bearbeiten]

Der Felsen wird häufig auch als Platz für ein Picknick genutzt. Speisen und Getränke müssen mitgeführt werden. Abfälle müssen mitgenommen werden und dürfen nicht liegen gelassen werden.

Restaurants gibt es erst wieder im etwa 150 Kilometer entfernten Mūṭ.

Unterkunft[Bearbeiten]

Für die Übernachtung müssen Zelte mitgeführt werden.

Ausflüge[Bearbeiten]

Auf dem Weg zum Gilf-Kebir-Nationalpark besucht man im Regelfall auch den 90 Kilometer westlich gelegenen Abū-Ballāṣ-Felsen, am Fuße dessen seit dem altägyptischen Alten Reich ein Kruglager auf dem Weg zum Gebel el-ʿUweināt bzw. in die Oase Kufra angelegt wurde.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Badr Lama. In: Alex Cinema, Bibliotheca Alexandrina.Badr Lama. In: arabische Wikipedia.
  2. Vivian, Cassandra: The Western Desert of Egypt : an explorer’s handbook. Cairo: The American University in Cairo Press, 2008, ISBN 978-977-416-090-5, S. 433 (in Englisch).
  3. سمير لاما (Samīr Lāmā). In: elcinema.com.
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