Saudi-Arabien

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Saudi-Arabien
Lagekarte
Flagge
Kurzdaten
HauptstadtRiad
Regierungsformabsolute Monarchie,
Theokratie,
Monarchie
Währung
Kurs (23.02.2023)[1]
Saudi-Rial
1 EUR = 3,976 SAR
10 SAR = 2,515 EUR
Fläche2.250.000 km²
Einwohnerzahl33.000.000 (2018)
AmtsspracheArabisch
Strom/Stecker220 V, 60 Hz;
Stecker BS 1363
Telefonvorwahl+966
Domain.sa, .السعودية
ZeitzoneMEZ +2h

Saudi-Arabien liegt im Nahen Osten auf der Arabischen Halbinsel.

Saudi-Arabien birgt reiche Geschichte, heilige Stätten des Islam und vielfältige Natur. Moderne Städte wie Riad und Jeddah bieten Einblicke in die aufstrebende Seite des Landes. Jedoch ist zu beachten, dass Saudi-Arabien als touristisches Reiseziel noch neu ist und sich viele Themen sich immer noch ändern. Die Verhaltensregeln entsprechen mittlerweile weitestgehend den Regeln in anderen arabischen Ländern.

Regionen[Bearbeiten]

Saudi-Arabien wird verwaltungsmäßig in 13 Provinzen gegliedert, auch Emirate genannt (manāṭiq idāriyya, Singular: minṭaqa idāriyya).

Städte[Bearbeiten]

Karte
Karte von Saudi-Arabien
  • 1 Riad (‏الرياض‎) . Die Hauptstadt bietet moderne Architektur, lebendige Märkte und kulturelle Attraktionen, die Tradition und Moderne vereinen.
  • 2 Dammam (‏الدمام‎) . Tor nach Bahrain. Als wichtiges Wirtschaftszentrum am Persischen Golf bietet Dammam eine Mischung aus moderner Entwicklung und kulturellen Einflüssen.
  • 3 Jeddah (‏جدة‎) . Am Roten Meer gelegen, präsentiert die Stadt eine faszinierende historische Altstadt, gekennzeichnet durch Kunst und Kultur.
  • 4 Mekka (‏مكة المكرمة‎) . Islamische Pilgerstadt, Zielort der Haddsch. Nicht-muslimische Touristen haben keinen Zugang zu der heiligen Stadt Mekka.
  • 5 Medina (‏المدينة المنورة‎) . Islamische Pilgerstadt, Zutritt für Nicht-Muslime seit 2022 möglich.

Weitere Ziele[Bearbeiten]

  • 1 Farasan-Inseln (‏جزر فرسان‎) . Die Inseln sind ein Schutzgebiet und dienen als Winterquartier für Zugvögel aus Europa.
  • 1 Mada'in Salih (‏مدائن صالح, ​Hegra) . Die Ausgrabungsstätte Mada'in Salih liegt 360 km nordwestlich von Medina. Der Name Al-Hijr bezieht sich auf die antike Stadt Hegra, die einst von den Nabatäern bewohnt war. Erhalten sind über 100 monumentale Gräber mit verzierten Fassaden sowie einige ältere Inschriften und Höhlenzeichnungen.
  • 2 Al-Turaif Distrikt (‏حي الطريف‎) . Dir'iyah ist ein nordwestlicher Vorort von Riad, es war die Heimat der saudischen Königsfamilie und war von 1744 bis 1818 ihre erste Hauptstadt. Der Distrikt um die Zitadelle at-Turaif mit den Überresten vieler Paläste zeugt vom architektonischen Stil dieser Zeit.
  • 3 Höhlenmalereien in der Provinz Ha'il (‏الفنون الصخرية في منطقة حائل‎) . Zur Welterbestätte gehören die in der Wüste gelegenen Jabel Umm Sinman bei Jubbah und den Jabal al-Manjor und Raat bei Shuwaymis. Die Petroglyphen sind bis zu 10.000 Jahren alte Abbildungen von Menschen und Tieren.
  • 2 Oase Al-Hasa, (‏الهفوف والمبرز‎) . Das Gebiet von Al-Hasa liegt im Osten der Arabischen Halbinsel und ist seit dem Neolithikum durchgängig besiedelt. Davon zeugen archäologische Stätten, historische Festungen und Moscheen. Einzigartig ist das Wassermanagementsystem mit seinen Brunnen und Kanälen, sie machen Al-Hasa zur größten Oase der Welt mit über 2,5 Millionen Dattelpalmen.

Hintergrund[Bearbeiten]

Saudi-Arabien nimmt den Großteil der Arabischen Halbinsel ein, die größtenteils aus unwirtlicher Wüste besteht. Die reichen Ölvorkommen sichern dem Land nicht nur ergiebige Einnahmen, sondern auch eine enge Partnerschaft mit seinem größten Kunden, den USA, sowie einen wichtigen Platz in der geopolitischen Landkarte der Welt.

Saudi-Arabien ist ein islamischer Gottesstaat, das für seine besonders strenge Auslegung des Korans, der sogenannten Scharia bekannt ist. Das Land sieht sich als Oberhaupt der islamischen Welt und gilt bei Fragen bezüglich der Auslegung des Koran als führend. Der Emir von Saudi-Arabien regiert das Land als absolutistischer Herrscher, Kritik wird hart bestraft, es findet eine umfangreiche Zensur statt. Menschenrechte existieren im Land nur, soweit sie mit dem Koran kompatibel sind, d. h. gar nicht. Saudi-Arabien gehört zu den Ländern, in denen Todesurteile vollstreckt werden.

Das Land war lange Zeit stark von der Außenwelt abgeschottet. Bis 2019 durften Ausländer nur zur Haddsch, der Pilgerzeit des Islam, die heiligen Stätten Mekka und Medina besuchen, der Rest des Landes war ausschließlich Geschäftspartnern der saudischen Ölindustrie sowie Diplomaten zugänglich. „Ungläubigen“ nichtislamischen Glaubens wurde die Einreise ganz verweigert. Seit 2019 öffnet sich das Land langsam für den ausländischen Tourismus.

Geschichte:

Antike Zivilisationen: Das Land war ein Zentrum für alte Zivilisationen wie die Nabatäer, die Mada'in Saleh erbauten, eine Stätte ähnlich Petra in Jordanien. Auch die Lihyaniter und Thamud lebten in dieser Region.

Frühe Islamische Geschichte: Saudi-Arabien beherbergt die beiden heiligsten Städte des Islam, Mekka und Medina. Diese Städte waren Zentren der islamischen Expansion und der Prophet Mohammed gründete den Islam in dieser Region.

Die Saud-Dynastie: Im 18. Jahrhundert begann die Saud-Dynastie unter Muhammad ibn Saud und dem religiösen Führer Muhammad ibn Abd al-Wahhab, eine politisch-religiöse Allianz zu schmieden. Dies führte zur Gründung des Ersten Saudischen Staates.

Osmanisches Reich und Britische Herrschaft: Im 19. Jahrhundert stand die Region unter osmanischer Herrschaft. Doch durch Verträge mit dem Osmanischen Reich und dem Vereinigten Königreich erlangte die Saud-Dynastie wieder Kontrolle über die Region.

Gründung des Königreichs Saudi-Arabien: Abdulaziz Ibn Saud gründete 1932 das Königreich Saudi-Arabien, das seinen Namen der Familie Saud und dem Landnamen "Arabien" verdankt. Das Öl, dessen Entdeckung in den 1930er Jahren begann, spielte eine entscheidende Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes.

Die moderne Geschichte des Landes ist von einem stetigen Wachstum, einem ausgedehnten Wohlstand durch Ölexporte und politischen Entwicklungen geprägt. Saudi-Arabien hat sich von einem beduinengeprägten Land zu einer modernen Nation mit starkem wirtschaftlichem Einfluss entwickelt. Die Regierung hat auch begonnen, verschiedene Initiativen zu ergreifen, um die Wirtschaft zu diversifizieren und das Land für den Tourismus zu öffnen.

Anreise[Bearbeiten]

Einreisebestimmungen[Bearbeiten]

Ende September 2019 wurde ein elektronisches Touristenvisum für Europäer eingeführt - Es ist auch ein Visum on Arrival möglich. Der Reisepass muss mindestens noch sechs Monate gültig sein; man muss gültige und bezahlte Rückflugtickets vorweisen können. Die Gebühr für das Visum beträgt 108 US$. Dazu muss verpflichtend bei einem von vier zugelassenen Anbietern eine Krankenversicherung abgeschlossen werden, auch wenn anderweitig eine besteht. Ebenso abgefragt wird eine Anschrift eines zugelassenen Hotels. Unverheiratete Paare dürfen gemeinsam ein Zimmer buchen. Ausländerinnen müssen keinen Ganzkörperschleier tragen. Sonderregelungen gibt es nur bei Gruppen von islamischen Pilgern (Haddsch und Umrah), die die heiligen Stätten Mekka und Medina besuchen. Mit einem „Hajj-Visum“ darf man allerdings nur Mekka und Medina besuchen. Der Rest des Landes ist tabu.

Seit Oktober 2022 können EU-Bürger und die meisten anderen Europäer (nicht Staatsbürger der Nicht-EU-Republiken Jugoslawiens sowie des Vatikans) an jedem Grenzübergang ein Visa on arrival erhalten. Es kostet 300 Rial + 180 Rial für die Krankenversicherung ist also etwas billiger als die elektronische Variante. (Stand: Jun 2023)

Reisende aus der EU müssen bei der Einreise keine Impfungen nachweisen. Ausnahmen gelten für Einreisende, die sich vor der Einreise in Ländern, die denen Gelbfieber verbreitet ist, aufgehalten haben - hier ist eine Gelbfiberimpfung Pflicht - oder Pilger, die Mekka besuchen wollen. Diese benötigen eine Impfung gegen die Meningokokken-Krankheit (ACWY).

In Saudi-Arabien ist die Einfuhr von Waffen, Drogen, alkoholischen Getränken sowie Schweinefleischprodukten streng verboten, zur Einfuhr von Bargeld von mehr als 12.000 Euro sowie religiösen Schriften ist eine Anmeldung erforderlich, welche an Flughäfen sowie bei den Botschaften und Konsulaten Saudi-Arabiens auch im Ausland vorgenommen werden kann. Ein Einfuhrverbot gilt ebenso für alle Arten von pornographischem Material.

Flugzeug[Bearbeiten]

Saudi-Arabien, besonders Dschidda und Riad, sind von fast jedem europäischen Flughafen mit vielen internationalen Fluglinien zu erreichen. Die staatliche Linie Saudia fliegt mit modernen Flugzeugen und hat eine hohe Qualität. Die Flugzeit aus Deutschland beträgt ca. 5 1/2 Stunden.

Auto/ Motorrad/ Fahrrad[Bearbeiten]

Eine Fahrt mit dem Auto nach Saudi-Arabien ist über Jordanien-Syrien-Türkei möglich. Eine Reise nach Deutschland dauert mehr als eine Woche. Sicherer ist jedoch die Anreise mit dem Flugzeug, da Grenzbeamte unter Umständen kein Englisch verstehen und ein "Festsitzen" an der Grenze mitten in der Wüste nicht sehr angenehm ist. Benzin ist mit ca. 21 Cent pro Liter (Stand: 2017) sehr billig, da der Treibstoff subventioniert wird.

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

Es gibt eine Fähre von Dschidda nach Port Sudan im Sudan.

Mobilität[Bearbeiten]

Tuwaiq-Schichtstufe

Auf der Straße[Bearbeiten]

Ausländer dürfen in Saudi-Arabien nur mit einem internationalen oder Sonder-Führerschein Auto fahren. Da es kaum gut funktionierenden Nahverkehr gibt, ist man auf Taxis oder auf Fahrzeuge der Gastgeber angewiesen. Wer jedoch den Kontakt mit Einheimischen nicht scheut, kann bei Strecken innerhalb der größeren Städte auf die sporadisch, aber häufig verkehrenden Kleinbusse zurückgreifen. Sie sind in der Regel kostenlos, man gibt jedoch einen freiwilligen Betrag an den Fahrer, der in der Regel ein Inder oder Pakistani ist. So auch die meisten anderen Fahrgäste, da der Saudi in der Regel eines oder mehrere Autos hat.

Die Verkehrszeichen werden in arabischer Schrift und selten mit den der westlichen Welt angepassten arabischen Zahlen angezeigt. Daher sollte man sich mit der örtlichen Schreibweise vertraut machen wenn man mit einem Mietwagen unterwegs ist.

Es gibt gerade vor größeren Städten Straßenkontrollen der Polizei. Vor allem werden Lastwagen kontrolliert, ab und zu aber auch PKW. Dies führt dann zu kurzen Staus auf den Schnellstraßen.

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Die Entfernungen im Lande sind groß, deshalb ist Fliegen die günstigste Verbindung zwischen den großen Städten. Die nationale Fluggesellschaft ist Saudi Arabian Airlines (SAUDIA). Daneben gibt es noch eine Reihe kleinerer Gesellschaften, die für sehr niedrige Preise durch das Land fliegen. Dazu gehören flynas oder flyadeal, die Billigfluglinie der Saudi Arabian Airlines.

Wichtige Flughäfen[Bearbeiten]

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Streckennetz der Eisenbahn in Saudi-Arabien, mit Projekten.

Die lange einzige Bahnstrecke des Landes führt von Riad nach Al Hofuf am persischen Golf. Sie wurde in den 1930er Jahren von den Engländern für den damaligen König gebaut. Sie kann heute von jedermann benutzt werden, der Riader Bahnhof ist sehr luxuriös und einen Besuch wert. Ab Anfang 2017 findet Personenverkehr auf der Bahnstrecke Riad, Unayzah, Buraydah (Al Qassim), Hail, Al Jawf und Al Qurayya statt.

Seit 2018 existiert eine 453 km lange Hochgeschwindigkeitsstrecke (Haramain Express), die die Städte Mekka, Dschidda und Medina verbindet.

Sprache[Bearbeiten]

Die offizielle Amtssprache Saudi-Arabiens ist Arabisch. Daneben ist Englisch sehr häufig anzutreffen. Die Straßenschilder sind zweisprachig, auch verstehen fast alle Personen, die man in den Städten antrifft, die englische Sprache. Viele Saudis mit höherem Bildungsgrad haben eine Ausbildung oder ein Studium im westlichen Ausland absolviert, so wird man schon einmal überraschend in der eigenen Sprache begrüßt.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Kulturelle Erkundungen: Besuche antiker Stätten wie Mada'in Saleh oder der Ruinen von Al-Ula, die Einblicke in die reiche Geschichte des Landes bieten.

Naturerlebnisse: Die Wüstenlandschaften Saudi-Arabiens zu erleben, ob in der Rub al-Khali oder nahe des Roten Meeres, ist eine unvergessliche Erfahrung. Es sind zahlreiche Outdoor-Aktivitäten möglich, wie zum Beispiel Wüstensafaris, Trekking und Tauchen am Roten Meer.

Stadterkundungen: Erkundung moderner Städte wie Riad, Jeddah, Dammam und Al-Khobar, die mit ihrer Architektur, Märkten, Einkaufsmöglichkeiten und kulturellen Attraktionen beeindrucken.

Religiöse Stätten: Mekka ist für nicht-muslimische Besuche gesperrt. Aber Medina und andere religiöse Städte kann man erkunden, die für alle zugänglich sind.

Einkaufen[Bearbeiten]

Sadus.

Die saudi-arabische Währung ist der Riyal, unterteilt in 100 Halala. Banknoten gibt es in 1, 5, 10, 50, 100 und 500 Riya-Scheinen. Münzen gibt es in 5, 10, 25, 50 und 100 Halala. Der saudi-arabische Riyal kann in jede Währung konvertiert werden. Es gibt Wechselstuben am Flughafen und Banken in Riad und anderen Städten, die Geld tauschen. Für einen Euro erhält man ~ 4 Riyal (11/2023). Bezahlen kann man praktisch überall auch mit internationalen Kreditkarten, auch Kleinbeträge. Bargeldzahlungen werden oft nicht gerne gesehen.

Kaufen kann man in der Regel alles, was nicht gegen die streng ausgelegten Regeln des Koran verstößt. So können sämtliche Artikel gekauft werden, die der Westeuropäer gewohnt ist. Es gibt riesige Supermärkte, pompöse Shopping Malls und Schnellrestaurants an jeder Ecke, die sich an keine Öffnungszeiten halten müssen. Eine wesentliche Ausnahme bildet hier die Zeit des Gebets: fünfmal am Tag und zwar zu den Gebetszeiten der Moslems, bitten tausende Muezzins im ganzen Land die Gläubigen zum Gebet. Zu dieser Zeit steht das Leben still, sämtliche Geschäfte, Restaurants, Arztpraxen und alle weiteren öffentlichen Einrichtungen werden geschlossen und sind für ca. 30 Minuten nicht zu betreten oder zu verlassen, die Türen sind zu. Wer sich zu dieser Zeit im Laden befindet, kann sich einschließen lassen oder wird gebeten zu gehen. Verwunderung darüber ist erlaubt, Protest zwecklos.

Fast alle amerikanischen Marken sind vertreten, ob in Form von Autos, Schnellrestaurants oder Sportbekleidung. Man hat das Gefühl, dass die meisten Saudis die Marken bewusst besitzen, und sie schämen sich nicht, mit ihrem Luxus zu glänzen.

Küche[Bearbeiten]

Die arabische Küche ist an das Klima angepasst und ist leicht bekömmlich. Grundsätzlich wird zu fast jeder Mahlzeit Humus gereicht, ein Brei aus getrockneten Kichererbsen mit etwas Olivenöl, der mit frischem Fladenbrot aufgenommen gegessen wird.

Hühnchen- und Rindfleisch, viel Gemüse, frisches Obst und immer wieder Humus und Fladenbrot sind Gerichte, die überall günstig zu haben sind. Datteln und Feigen, die vielerorts an Bäumen wachsen, sind das nahezu einzige einheimische Obst. Imbisse und kleinere Restaurants werden fast ausschließlich von Indern und Pakistani betrieben, die einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung darstellen und unentbehrlich im Königreich sind. Diese Menschen haben einen Teil ihrer eigenen Kultur mit ins Land gebracht und drücken sie u. a. mit der Art und der Zubereitung von Essen aus. Zu jeder Mahlzeit und auch zwischendurch wird süßer Tee gereicht, der intensiv schmeckt und leicht anregend wirkt.

Nachtleben[Bearbeiten]

Das Ausgehen hat sich seit 2019 verändert. Früher waren jegliche Einrichtungen verboten, in denen Männer und Frauen zusammenkommen können. Darunter fallen Kinos, Diskotheken, Bars, Pubs usw. Mittlerweile gibt es vor allem in den Großstädten Kinos oder auch Konzerte, wenn auch im kleinen Rahmen. In Kinos wird darauf geachtet, dass Frauen nicht neben fremden Männern sitzen.

Nachts sind die Straßen fast leer, als junger Mensch fährt man mit dem Taxi zu den nächsten "Wohncamps" von Europäern oder Amerikanern, wo in der Regel ein anderes Leben mit vielen privaten Feiern und Freizügigkeit stattfindet. Teilweise wird dort auch selbstgebrauter Alkohol getrunken. Allerdings muss man jemandem in diesen Camps kennen, sonst kommt man da nicht rein.

Unterkunft[Bearbeiten]

In den großen Städten Saudi-Arabiens befinden sich nahezu alle großen Hotelketten des Westens. Es gibt hier vor allem 3- bis 5-Sterne Hotels.

Lernen und Studieren[Bearbeiten]

In den größeren Städten des Königreichs sind Schulen derjenigen Länder vorhanden, die viele ihrer Bürger im Land hat. So sind amerikanische, deutsche, britische und französische Schulen vor Ort und gegen ein geringes Schulgeld, das vom Arbeitgeber des Vaters bezahlt wird, zu besuchen. Namhafte Universitäten gibt es in Saudi-Arabien (noch) nicht, sodass die lernwilligen Einheimischen zum Studieren ins Ausland gehen, sofern das von ihnen gefordert wird oder es ihr Wunsch ist.

Feiertage[Bearbeiten]

Freitag und Samstag ist Wochenende. Der Freitag ist im Islam, was der Sonntag für das Christentum ist - der heilige Tag der Woche. Ras as-Sana (08. Juli 2024) – Islamisches Neujahrsfest am 1. Muharram. Aschura (17. Juli 2024) – dies Fest wird am 10. Muharram begangen. Erster (10. März 2024) und letzte (09. April 2024) Tag im Fastenmonat Ramadan. – letzter Tag im Fastenmonat Ramadan, Beginn des Id al-Fitr, am 1. Schauwal (10. April 2024) – zwei- bis viertägiges Fest des Fastenbrechens. Viertägiges islamisches Opferfest (ʿĪd al-Aḍḥā), das am 10. Dhū al-Ḥiddscha (16. Juni 2024) beginnt. Geburtstag (Mulid/maulid) des Propheten Mohammed am 12. Rabi' al-auwal (16. September 2024).

Nationalfeiertag ist der 23. September.

Sicherheit[Bearbeiten]

Strand von Dschidda.

Besondere strafrechtliche Vorschriften[Bearbeiten]

In Saudi-Arabien ist für Delikte wie Mord, Totschlag, Diebstahl, Ehebruch, praktizierte Homosexualität sowie die Ein- und Ausfuhr, Handel, Besitz und Konsum von Drogen und Betäubungsmitteln die Todesstrafe als Höchststrafe vorgesehen, diese wird zumeist durch öffentliche Steinigung durchgeführt. Unklar definierte Straftatbestände lassen Richtern großen individuellen Ermessensspielraum bei der Wahl des Strafmaßes: schon die sexuelle Belästigung, ein unklar definierter Straftatbestand, kann ein Todesurteil begründen.

Ausländer westlicher Herkunft werden bei o. g. Verbrechen des Landes verwiesen. Die Polizei ist vielerorts präsent, Gründe zum Eingreifen bestehen jedoch sehr selten, da es kaum Kriminalität gibt.

Verhaltensregeln für Touristen[Bearbeiten]

In Saudi-Arabien ist der Konsum in der Öffentlichkeit sowie der Kauf- und Verkauf von alkoholischen Getränken generell verboten. In einigen Teilen des Landes gibt es jedoch Ausnahmeregelungen, nach welchen nicht-muslimische Touristen in Hotelbereichen und an privaten Hotelstränden Alkohol konsumieren dürfen. Auch wenn der Alkoholkonsum verboten ist, verfügt Saudi-Arabien vor allem in den Großstädten über zahlreiche Speiselokale sowie Schnellrestaurants, Cafés sowie Coffeeshops internationaler Ketten wie Starbucks, Coffee-Fellows, Coffeeshop-Company sowie über zahlreiche Shisha-Cafes, jedoch ist in der saudischen Gastronomie kein Schweinefleisch erhältlich.

Praktizierte Homosexualität wird in Saudi-Arabien mit dem Tode bestraft, als Schutz vor Strafverfolgung sowie Konflikten sollten gemeinsam reisende Männer in Hotels und anderen Unterkünften keine Doppelzimmer buchen. Praktizierte Homosexualität stellt ebenfalls einen Straftatbestand in Flugzeugen dar, welche unter saudischer Flagge fliegen für den Zeitraum zwischen Schließung der Türen vor Abflug und Öffnung der Türen nach der Landung.

Bei Verkehrsunfällen ist es Pflicht, über die Notrufnummer die Polizei zu informieren und den Unfall durch die Polizei dokumentieren zu lassen, dies gilt auch bei Unfällen ohne Personenschaden. Es ist notwendig, beim Führen von KFZ immer einen gültigen Führerschein, die Fahrzeugpapiere sowie einen Versicherungsnachweis mitzuführen.

Vor einigen Jahren durften Männer in der Öffentlichkeit keine fremden Frauen ansprechen. Die gilt nur noch für Frauen, die nicht ihren Beruf in der Öffentlichkeit ausüben. Frauen findet man mitterweile an der Hotelrezeption, als Fahrer oder als Touristenquide. Da ist das Ansprechen kein Problem.

Gesundheit[Bearbeiten]

Hilfe
Notrufnummer(n)112,
937 (Rettungsdienst),
999 (Polizei),
911

Es gibt im Land sehr gut ausgebildete Ärzte, man findet nach etwas Suchen sogar einen Arzt mit Kenntnissen der eigenen Sprache. Das Gesundheitssystem ist sehr gut, man findet sofort und unkompliziert Hilfe. Die Krankenhäuser sind modern und komfortabel eingerichtet, das Personal ist gut bezahlt und motiviert. Zum Erhalt der Gesundheit tragen die zahlreichen Fitness- und Erholungsangebote bei, die teilweise nur von Männern beanspruchbar sind. In den Wohncamps sind Swimmingpools und Fitnessräume Standard. Selbst Eislaufen oder Rodeln ist in dem Wüstenstaat in bestimmten Hallen möglich.

Infektionskrankheiten[Bearbeiten]

In Saudi-Arabien - vor allem an der südlichen Westküste - sind einige Infektionskrankheiten verbreitet, die durch Insektenstiche übertragen werden. Dazu gehören das Dengue-Fieber, das Chikungunya-Fieber oder Malaria. Daher sollte man seine Haut mit Mückenschutzmittel schützen. Außerdem existieren noch Corona-Viren, die durch Kamele übertragen werden (MERS). Als Schutz sollte man sich von diesen Tieren fernhalten.

Klima und Reisezeit[Bearbeiten]

Vorwiegend herrscht in Saudi-Arabien heißes und trockenes Klima. Die Küstengebiete sind feucht und schwül; hier fällt regelmäßiger Niederschlag. In der im Landesinneren gelegenen Wüste regnet es dagegen jahrelang gar nicht.

Die günstigste Reisezeit herrscht von November bis März, wenn die (Durchschnitts-)Temperaturen von 23 °C bis 27 °C reichen. In den übrigen Monaten des Jahres herrschen (Durchschnitts-)Temperaturen von 30 °C bis 37 °C.

Regeln und Respekt[Bearbeiten]

Der Koran ist die Grundlage aller Sitten und Gebräuche in diesem islamischen Staat. Besonders die Rechte der Frauen sind traditionell sehr stark eingeschränkt. Die islamischen Gebetsstunden sind Gesetz; Läden, Kaffeehäuser und Restaurants schließen zur Gebetsstunde.

Alkohol und Drogen sind verboten. Verstöße (Besitz oder Konsum) werden hart bestraft. Auf Drogenbesitz und -konsum steht die Todesstrafe.

Es gibt keine besonderen Kleidungsvorschriften mehr. Es gelten die gleichen Regeln wie in anderen arabischen Länderm. Die Ausnahme sind jedoch die heiligen Stätten Medina und Mekka. Hier sollten Frauen eine Abaja (Mantel) und Hijab (Kochtuch) tragen. Die einheimischen Frauen tragen fast alle noch die traditionelle Kleidung mit Gesichtsschleicher (Nikab).

Die Araber sind traditionell mehrheitlich feindlich gegen Juden gestimmt. Diskussionen über dieses Thema sollten vermieden werden, es sei denn, es besteht eine persönliche Freundschaft zum einheimischen Gesprächspartner. Die Deutschen sind i.A. hochangesehene Leute, denn mit ihnen verbinden die Saudis zum einen hohen technischen Sachverstand und Kompetenz, zum anderen den zweifelhaften Teil ihrer Vergangenheit, in der sie die Juden zum Feind erklärten.

Post und Telekommunikation[Bearbeiten]

Post[Bearbeiten]

Die saudische Post ist landesweit mit Postfilialen vertreten, gilt aber als notorisch unzuverlässig. Wichtige Post, deren Verlust man nicht verschmerzen kann, sollte unbedingt mit einem ausländischen Paketdienst wie DHL oder FedEx aufgegeben werden. Postkarten für die Daheimgebliebenen sind aufgrund der strengen islamischen Sittenregeln nur in Touristenregionen zu finden. Inklusive Porto muss man aber mit Kosten von 32 Riyal = 8 Euro pro Karte rechnen.

Internet[Bearbeiten]

Das Internet ist in Saudi-Arabien zensiert. Seit 2017 sind soziale Medien sowie VoIP-Dienste jedoch uneingeschränkt nutzbar, die bislang geltende Sperre derartiger Dienste wurde aufgehoben. Auch VPN-Dienste funktionieren ohne Probleme.

Telefon[Bearbeiten]

Alle deutschen Mobilfunkunternehmen besitzen Roamingabkommen mit einem saudischen Netzbetreiber (STC, Zain oder Moviles). Güntiger wird es mit einem eSIM-Anbieter. Hier liegen die Kosten - je nach Volumen - in der Regel zwischen 10 und 30 Euro bei bis zu 10 GB Volumen. Zu beachten ist, dass hier meist nur Datenvolumen inkludiert ist, aber keine Telefonie.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

  • Das Land verändert sich aktuell schnell, so dass Informationen schnell veralten.
  • In den gehobenen Hotels (*** und mehr) findet man den Steckerdosentyp G vor ("UK-Steckdosen").
  • Öffentlich Toiletten findet man in der Nähe von Moscheen, oft sind es jedoch Hocktoiletten. Die öffentlichen Toiletten sind gerade an Schnellstraßen extrem verdreckt.
  • Man kann mittlerweile bis auf wenige militärische Anlagen alles Fotografien, bei Personen sollte man vorher fragen. Bei jüngeren Arabern wird man selten eine Ablehnung erhalten, im Gegenteil wird man selbst zum Foto- oder Videomotiv.
  • Trinkgelder sind in Restaurants unüblich
  • Auf Inlandsflügen darf man im Gegensatz zu den 23 Kilo Gepäck nur 22 Kilo mitnehmen. Getränkeflaschen können bei Flügen innerhalb Saudi Arabiens durch die Sicherheitskontrolle mitgenommen werden.
  • An Freitagen beginnt das Leben vor allem in den Großstädten erst um 13 Uhr. An diesen Tagen sind Museen vormittags oder teilweise auch ganztags geschlossen.

Auslandsvertretungen[Bearbeiten]

  • DeutschlandFlagge Deutschland Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, MJPF+9F9, Abdullah Alsahmi St, Al Safarat, Riyadh 12513. Tel.: +966 11 277 6900.
  • ÖsterreichFlagge Österreich Botschaft der Republik Österreich, MJPG+RCF, Al Idrisi, Al Safarat, Riyadh 11693. Tel.: +966 11 480 1217.
  • SchweizFlagge Schweiz Botschaft der Schweiz, MJPG+P5P, Al Idrisi, Al Safarat, Riyadh 11693. Tel.: +966 11 488 1291.

Literatur[Bearbeiten]

Da Saudi-Arabien ein neues Reiseland ist sind keine klassischen Reiseführer verfügbar. Diese werden erst in den nächsten Monaten erscheinen (Stand 11 2023)

  • Martin Papst: Saudi-Arabien verstehen: Geschichte, Religion, Gesellschaft. Klett-Cotta, 2022, ISBN 978-3608984200.
  • Stephan Orth: Couchsurfing in Saudi-Arabien: Meine Reise durch ein Land zwischen Mittelalter und Zukunft. Malik, 2021, ISBN 978-3890295701.

Weblinks[Bearbeiten]

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