Wissembourg

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Wissembourg
Wissembourg
RegionGrand Est
Einwohnerzahl7.516 (2021)
Höhe160 m
Tourist-Infohttp://www.cc-pays-wissembourg.fr, http://www.ot-wissembourg.fr/index/
Lagekarte von Frankreich
Lagekarte von Frankreich
Wissembourg

Wissembourg (deutsch: Weißenburg) ist eine typisch elsässische Stadt im Unterelsass (Département Bas-Rhin), in Frankreichs nordöstlicher Region Elsass (Alsace), direkt an der Grenze zu Rheinland-Pfalz.

Karte
Karte von Wissembourg

Hintergrund[Bearbeiten]

Lage[Bearbeiten]

Nachbargemeinden

  • Im Departement Bas-Rhin
    • In den Nord-Vogesen: Climbach
    • An der nordelsässischen Weinstraße: Cleebourg, Rott, Oberhoffen les Wissembourg
    • Im elsässischen Teil der Oberrheinischen Tiefebene: Steinseltz, Riedseltz, Seebach, Schleithal, Salmbach
  • In der Pfalz

Die nächstgelegene Großstadt ist Karlsruhe.

Wissembourg war bis 2014 Hauptstadt des Arrondissement Wissembourg (seither mit Haguenau vereinigt) und Verwaltungssitz eines Kantons.

Die Stadt befindet sich am Ufer des Flusses Lauter am Fuß der Vogesen, direkt an der Grenze zur Pfalz. Sie ist die nördlichste Stadt des Elsasses. Für die Mehrheit der Deutschen ist sie die nächstgelegene französische Stadt.

Geschichte[Bearbeiten]

Ihre Entstehung geht auf ein Benediktiner-Kloster zurück, welches hier um 660 gegründet wurde, in dessen Schreibstube im 9. Jh. die erste Dichtung in deutscher Sprache geschrieben wurde, und nicht in der bis dahin üblichen lateinischen Sprache. Es war eine Nacherzählung der Evangelien durch den Mönch Otfried von Weißenburg. Im Umfeld der Abtei entstand eine Siedlung, die im Jahre 1306 zur Freien Reichsstadt erklärt wurde. Diesen Titel trug sie bis 1697. Sie gehörte auch zu den zehn elsässischen Reichsstädten. 1469 wurde die Stadt von den Pfälzern belagert und 1525 von der Kurpfalz und Kurtrier unterworfen.

Im Westfälischen Frieden von 1648 wurde Weißenburg zusammen mit dem Elsass von Frankreich annektiert. In der Folge der diversen Kriege zwischen Deutschland und Frankreich wechselte die Stadt einige Male die Staatszugehörigkeit. In der Schlacht bei Weißenburg, am 4. August 1870, besiegten preußische Truppen die französischen Truppen, woran in der Umgebung noch etliche Denkmäler auf dem Geisberg und an der Straße Weißenburg-Riedseltz erinnern. Trotz der Beschädigungen in den verschiedenen Kriegen, konnte sich das mittelalterliche Stadtbild erhalten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde die Zusammenarbeit mit den umliegenden pfälzischen Gemeinden verstärkt. Heute sind die Nachbarschaftshilfen bei Bränden und zur Zusammenarbeit des Notarztdienstes selbstverständlich. Heute ist durch die EU und das Schengenabkommen die Grenze fast nur noch an den unterschiedlichen Straßenschildern erkennbar.

Aufgrund ihrer Lage wurde die Grenzstadt immer wieder zerstört. Dennoch blieben einige alte Gebäude erhalten, wie der ehemalige Salzspeicher Maison du Sel aus dem 15. Jh.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

  • Nächstgelegener Flughafen ist Baden Airpark: 50 km, Fahrtzeit beträgt mit Bus und Bahn über 2 Stunden, über Rastatt, Karlsruhe und Winden.
  • Straßburg: 60 km, Direkte Bahnverbindung aus Straßburg, Fahrtzeit mit der Bahn 1 1/4 Stunde
  • Frankfurt am Main: 145 km, 2½ Stunden über Mannheim und Neustadt
  • Saarbrücken: 90 km, Fahrtzeit über 3 Stunden über Sankt Ingbert und Neustadt
  • Stuttgart: 115 km, Fahrtzeit über 3 Stunden über Karlsruhe und Winden

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Angebote der Deutschen Bahn[Bearbeiten]

Im Jahre 1997 wurde die Maximiliansbahn zwischen dem 1 Bahnhof Weißenburg und Winden in der Pfalz wieder eröffnet. Im Stundentakt (Abfahrt :33) fährt die Regionalbahn RB 53 (KVV-Fahrplan) von Weißenburg über Winden und Landau in der Pfalz nach Neustadt. In Winden besteht Anschluss an den Regionalexpress RE 6 von/nach Karlsruhe. Karlsruhe ist der nächstgelegene ICE-Halt. Es sind Tickets der DB, des VRN und des KVV bis Wissembourg gültig, auch das Rheinland-Pfalz-Ticket.

An Sonn- und Feiertagen fahren von Mainz Hbf der Ausflugszug „Elsass-Express“ (saisonal), von Koblenz Hbf über Bingen der „Weinstraßenexpress“ (saisonal) und an Samstagen und Sonntagen von Neustadt/Weinstraße Hbf nach Straßburg der Strasbourg-Express.

Angebote der SNCF[Bearbeiten]

Zwischen Wissembourg, Haguenau und Straßburg verkehren täglich Direktzüge der SNCF, regionale Abteilung TER Grand Est. Die Züge fahren alle 1 bis 2 Stunden zu unterschiedlichen Abfahrtsminuten (Fahrplantabelle A34). Die Direktverbindung der SNCF aus Straßburg benötigt etwa eine Stunde. Aus Südbaden und aus der Schweiz ist man möglicherweise über diese Route schneller in Wissembourg, als über Karlsruhe.

Verbindungen aus Nordfrankreich einschließlich Paris führen teilweise auch über Haguenau oder Neustadt an der Weinstraße (DB)

Busse[Bearbeiten]

(Stand: 2022)

Von/nach Wissembourg verkehren vier Buslinien:

  • deutscher Bus 252 (VRN-Fahrplan) nach Bundenthal-Rumbach, Dahn und Hinterweidenthal (7 Fahrten montags-freitags, 3 Fahrten sonn- und feiertags)
  • französischer Bus 317 (Fluo Grand Est 67) nach Lembach, Burg Fleckenstein, Niedersteinbach und Obersteinbach (4 Fahrten frei-, sams-, sonn- und feiertags)
  • deutscher Bus 543 (VRN-Fahrplan) nach Bad Bergzabern (täglich stündlich, samstags teilweise nur alle zwei Stunden)
  • französischer Bahnbus (Cars TER, Fahrplantabelle A34) nach Soultz-sous-Forêts und Haguenau (einzelne Fahrten)

Auf der Straße[Bearbeiten]

Mit dem Fahrrad[Bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Die Altstadt besitzt ein geschlossenes Stadtbild mit mittelalterlichem Kern und viele sehenswerte Bürgerhäuser.

  • Quartier de Bruch. Bruchviertel (s'Bruch = Sumpf). Von der Brücke der Lauter bietet sich im Westen der Stadt ein malerischer Blick auf das alte Vorstadtviertel der Hirten und Winzer. Gleich vorne steht ein schönes Eckhaus mit Erker von 1550 und etwas weiter auf der anderen Seite ein malerisches Fachwerkhaus mit offener Galerie und geschnitzten Pfosten aus dem Jahre 1484. Das Maison de l'Ami Fritz diente im Jahre 1932 als Kulisse für die Verfilmung des Romans L'Ami Fritz des Autorenduos Erckmann-Chatrian.
  • 1 Canal de la Lauter, rue du Faubourg-de-Bitche .
Kirche St.Pierre und St. Paul
Kirche St.Pierre und St. Paul
  • 1 Église Saint-Pierre-et-Paul (abbatiale Saint-Pierre-et-Saint-Paul de Wissembourg), avenue de la Sous-Préfecture . Kirche St. Pierre und St. Paul. Die ehemalige Stiftskirche des im 7. Jahrhundert gegründetem Benediktinerklosters. Sie ist nach dem Straßburger Münster der größte gotische Bau im Bas-Rhin. Mit ihrem Bau wurde unter dem Abt Edelin (1262-1293) begonnen und im 14. Jahrhundert fertig gestellt. Von dem romanischen Vorgängerbau ist der seitlich stehende vierkantige Westturm aus dem 11. Jahrhundert noch erhalten. Entlang des nördlichen Seitenschiffs führt der unvollendete Kreuzgang, der einzig erhaltene Teil des Klosters. · Im Innern sind sehenswert: das zehn Meter hohe Fresco des heiligen Christoferus, der sich im rechten Seitenschiff befindet, sowie die prachtvollen Glasfenster im Chor und Querhaus, die aus dem 13.-15. Jahrhundert stammen.
  • 2 Église Saint-Jean (église protestante Saint-Jean de Wissembourg), place Saint-Jean . Die protestantische Johanniskirche stammt aus dem 15./16. Jahrhundert. Auch hier sind Reste von Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert zu sehen.
  • 3 Église Saint-Ulrich, rue Principale . Romanische Kirche Église Saint-Ulrich im Stadtteil Altenstadt.
  • 2 Hôtel de Ville, 11, place de la République; 67160 Wissembourg . Das Rathaus befindet sich am Place de la République und ist der Mittelpunkt der Altstadt. Es wurde zwischen 1741 und 1752 unter der Leitung von Joseph Massol erbaut. Das Gebäude wurde aus rotem Vogesensandstein mit Dreiecksgiebel und Uhrenturm gebaut.
  • Holzapfel. Das gotische Haus Holzapfel mit seinen Ecktürmchen diente als Zunfthaus und war 60 Jahre lang Poststation.
  • 3 Maison de l'Ami Fritz (maison des Tanneurs), 63, rue du Faubourg-de-Bitche . Haus des Ami Fritz von 1550 mit einem schönen Erker, welchen Wahrzeichen der Gerber und der Bauleute zieren.
  • 1 Hotel Stanislaus (hôtel Stanislas), 7, rue Stanislas . Im ehemaligen Alten Hospital lebte der polnische König Stanislaus Leszczynski während seines Exils.
Das Salzhaus (Maison du Sel)
  • 4 Maison du Sel, 2 2a rue du Marché-aux-Poissons . Das Salzhaus mit hohem vierseitigem Dach. Es wurde 1450 als Spital erbaut und diente als Salzlager und Lazarett.
  • Granges Dîmière. Die Zehntenscheune von 1584.
  • 5 Musée Westercamp, 3, rue du Musée. Tel.: +33 388 5428 . Ein ehemaliges Zunfthaus der Pfeiffer und Winzer aus dem Jahre 1599, Fachwerkbau mit aufwendigen Schnitzereien an den Fenstern. Ausgestellt werden Gegenstände des alltäglichen Lebens, sowie vorgeschichtliche und römische Funde und Waffen aus der Schlacht von 1870. Geöffnet: Apr – Dez Mo, Mi, Do 14.00 – 18.00 Uhr, Fr, Sa 9.00 – 12.00 Uhr + 14.00 – 18.00 Uhr, So + Feiertags 10.00 – 12.00 Uhr + 14.00 – 18.00 Uhr.
  • 6 Promenade des Remparts (fortifications de Wissembourg) . Stadtmauer. Auf der Böschung der nördlichen Stadtbefestigung aus dem 18. Jahrhundert führt ein schöner Spazierweg entlang. Er bietet eine schöne Sicht auf die Dächer der Altstadt, die majestätischen Türme von St-Pierre-et-St-Paul und die welligen Höhen der Vogesen in der Ferne.
  • 7 Maison Vogelsberger, 2, quai Anselmann .

Aktivitäten[Bearbeiten]

Mit dem Fahrrad[Bearbeiten]

Deutsch-französischer Pamina-Radweg Lautertal (Hinterweidenthal - Dahn - Wissembourg - Lauterbourg - Neuburg), Gesamtlänge ca. 60 km, folgt dem Fluss Lauter, teilweise auf einer stillgelegten ehemaligen Bahntrasse. Alternativstrecken können für Rundtouren genutzt werden.

  • 35 km bis zum Quellgebiet bei Hinterweidenthal
  • 30 km bis zur Mündung der Lauter in Neuburg am Rhein

Einkaufen[Bearbeiten]

In der Hauptstraße gibt es viele kleine Geschäfte, auch Bäckereien mit leckeren süßen Speisen. Beim Metzger holt man sich die Pâté und beim Weinhändler den französischen Rotwein. Es gibt einige Supermärkte, darunter auch Discounter, mit französischem Sortiment.

Küche[Bearbeiten]

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Gesundheit[Bearbeiten]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Sprache[Bearbeiten]

Amtssprache ist seit 1945 französisch. Die meisten sprechen allerdings weiterhin ihren Deutsch bzw. den südrheinfränkischen Dialekt, der nicht immer ganz einfach zu verstehen ist. Im Gastgewerbe und Einzelhandel wird auch Deutsch verstanden und gesprochen, die Speisekarten sind immer zweisprachig.

Ausflüge[Bearbeiten]

  • Altenstadt. Dorf mit der romanischen Kirche aus dem 11. und 12 Jahrhundert, 2 km östlich.
  • Hunspach. Kleines Fachwerkdorf südlich von Weißenburg.
  • Festungswerk (Ouvrage) Schoenenbourg. Verteidigungswerk der Maginot-Linie, 12 km südlich.
  • Parc naturel régional des Vosges du Nord. Naturpark Nordvogesen.

Mit dem Fahrrad[Bearbeiten]

  • Im Departement Bas-Rhin:
    • Haguenau. 30 km, weitgehend flach.
    • Woerth (Bas Rhin). 15 km, mäßige Steigungen.
    • Nordelsässische Weinstraße. Z. B. bis Drachenbronn-Birlenbach, 9 km, mäßige Steigungen, vor allem in Richtung Drachenbronn.
    • Burgruine Fleckenstein, Lembach. 20 km mit mäßigen Steigungen.
  • In der Pfalz
    • Bad Bergzabern. 10 km, mäßige Steigungen in beiden Richtungen.

Mit Bus und Bahn[Bearbeiten]

  • Bad Bergzabern. Direkte Busverbindung, 1/2 Stunde Fahrtzeit; Bahn mit Umsteigen in Winden.
  • Landau in der Pfalz. Direkte Bahnverbindung, 1/2 Stunde Fahrtzeit.
  • Haguenau. Direkte Bahnverbindung, 1/2 Stunde Fahrtzeit.
  • Straßburg. Direkte Bahnverbindung, ca. 1 Stunde Fahrtzeit.
  • Karlsruhe. Mit Umsteigen in Winden knapp 1 Stunde Fahrtzeit.

Weblinks[Bearbeiten]

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